Mit einem fast schon verzweifelt anmutenden Versuch, die jungen Zuschauer vor die Bildschirme zu bekommen, schraubt der öffentlich-rechtliche Sender SF2 in der Schweiz ab März an seinem Vorabendprogramm.
Ab Beginn des kommenden Monats zeigt SF2 von Montag bis Freitag jeweils um 19 Uhr gleich vier neue Formate, teilte das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) am Donnerstag mit. Ob der Sender mit „vorwiegend jungen Moderatoren“, aber „kostengünstigen Eigenproduktionen“ tatsächlich junge Zuschauer erreichen kann, bleibt abzuwarten.
Zunächst versucht SF2, tief in das Umfeld der jüngeren Zielgruppe einzutauchen. Und das gelingt am besten, wenn man sich hautnah ans Zielpublikum wagt. Das Kunststück soll mit dem Szenentalk „wild@7“ gelingen, „der das Lebensgefühl junger Menschen, deren Wünsche und Visionen, deren Lifestyle, Oberfläche und Tiefgang thematisiert“, wie SRF ausschweifend beschreibt. Die Moderatoren seien dort, wo die junge Generation unterwegs ist. Wer jetzt Discotheken oder Universitäten vor Augen hat, der kennt jedoch die Schweizer nicht. Die machen sich erst einmal in „öffentlichen Verkehrsmitteln“ auf die Suche nach den jungen Zuschauern. Irgendwo müssen die ja stecken.
Und wenn das alles nichts hilft, dann hat SF2 immer noch die „Winter-Challenge“ im Programmangebot. Die Sendung, die bis zum Frühlingsbeginn am 20. März immer dienstags ausgestrahlt wird, nimmt außergewöhnlich Sportarten wie Snowkiting oder Eiszapfenklettern unter die Lupe.
Den Anfang macht aber zunächst die Talksendung „Focus“, die das SRF nun nicht mehr nur im Radio, sondern auch im Fernsehen anbietet. Am Mittwoch übernimmt dann das bereits bekannte Filmmagazin „Box Office“, das verjüngt wird und künftig vermehrt multimediale Themen aufgreifen soll. Den Abschluss der Arbeitswoche bildet dann immer freitags die Sendung „Virus“, die Musik ins Bild setzt und „Menschen aus dem Musikzirkus von ihrer anderen Seite“ präsentiert. [su]
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