London – Die Erziehungsserie Sesamstraße bekommt eine indische Adaption und wird dann auch für Hindi-sprachige Menschen zu verstehen sein.
Laut BBC wurde der in New York ansässige „Sesame-Workship“, eine Non-Profit-Organisation, mit einem Budget von 500.000 Dollar ausgestattet und beauftragt, eine indische Version zu entwerfen. Hierfür wurden Mitarbeiter nach Indien entsandt, die mit Hilfe indischer Lehrer, Medienleute und NGOs Charaktere kreieren sollen. Speziell entwickelte Figuren sollen in Indien den Kindern die entsprechenden Identifikationsmöglichkeiten bieten. Themen aus dem indischen Alltag wie ethnische Differenzen, Gesundheit und Hygiene werden in die Serie Eingang finden.
Internationale Versionen der Sesamstraße haben seit jeher eigene, lokale Puppen bekommen, die in deren Auftreten auf wichtige regionalspezifische Themen eingingen. In Südafrika gibt es sogar eine Puppe mit dem HIV-Virus, die schon frühzeitig die Akzeptanz von HIV-Positiven im Bewusstsein der Kinder verankern soll. In Brasilien (seit 1972), Deutschland (seit 1973) und Frankreich (seit 1978) ist die Kinder-Serie seit langem ein fixer Bestandteil der TV-Landschaft. Bis dato wurden UNO-Generalsekretär Kofi Annan, Barbara Bush und Hillary Clinton als Charaktere in die Serie aufgenommen.
Lob kam mittlerweile auch vom US-Außenministerium, weil die Serie den Menschen die US-Wertewelt näher bringe und dem weltweit existierenden Anti-Amerikanismus entgegenwirke. In den USA wird einer der Serien-Protagonisten Elmo sogar von Merril Lynch gesponsert, damit er Vorschülern in der Serie wirtschaftliche Themen näher bringt. Im Irak kam die Sesamstraße jedoch zu unrühmlicher Bekanntheit, da US-Beamte bei Vernehmungen von Gefangenen die Titelmelodie als „Druckmittel“ benutzt haben sollen, um diese zum Reden zu bewegen, so die BBC.(pte)[lf]
Bildquelle:
- Inhalte_Fernsehen_Artikelbild: Destina - Fotolia.com