Nach der ARD wird nun Servus TV das exklusive Interview mit NSA-Enthüller Edward Snowden im österreichischen Fernsehen zeigen. Doch im Gegensatz zum Ersten räumt der Privatsender dem Gespräch einen deutlich prominenteren Sendeplatz ein.
Nachdem die ARD das exklusive Interview von NDR-Autor Hubert Seipel mit Edward Snowden bereits am Sonntag im deutschen Fernsehen ausstrahlte, zieht Servus TV nun nach und zeigt das in Moskau geführte Gespräch nun auch noch einmal exklusiv in Österreich. Dabei räumt der Privatsender dem Beitrag einen deutlich prominenteren Sendeplatz ein, als dies die ARD getan hat. Denn Servus TV zeigt das gesamte Interview an diesem Donnerstag um 21.15 Uhr. Eingebettet in eine Spezialausgabe von „Servus Journal“ wird das Gespräch dabei direkt von der Wiener Datenschutz-Experte Andreas Krisch sowie dem Politikwissenschaftler Andrew Denison analysiert. Als Moderator kommt Hans Martin Paar zum Einsatz.
Dem NDR ist mit diesem Interview dabei ein echter Wurf gelungen, immerhin hatte der Computersezialist, der im letzten Sommer die Ausspäh-Aktionen der NSA und anderer Geheimdienste aufdeckte, bereits seit vielen Monaten kein TV-Interview mehr gegeben. Die ARD zog es allerdings vor, das exklusive Material statt zur besten Sendezeit im Nachtprogramm zu verstecken. Erst um 23.00 Uhr zeigte der öffentlich-rechtliche Sender das groß angekündigte Interview. Zuvor gingen noch der „Tatort“ und auch „Günther Jauch“ auf Sendung, wobei sich die Talkshow bereits dem Thema Snowden widmete und erste Ausschnitte aus dem Gespräch mit Seipel zeigte.
Entsprechend enttäuschend war auch die Resonanz. Nur 2,01 Millionen Zuschauer ab drei Jahren blieben lang genug auf, um sich das Interview mit dem NSA-Enthüller anzusehen. Die Quote lag für die Zeit zwar bei gar nicht mal schlechten 10,9 Prozent, doch mit einem deutlich prominenteren Sendeplatz im Hauptprogramm hätte der Beitrag sicher deutlich mehr Zuschauer erreichen können. Mit der Ausstrahlung um 23.00 Uhr lies die ARD das exklusive Interview also regelrecht untergehen. Ob Servus TV mit seinem Konzept besser fährt, wird sich am Donnerstag zeigen. [fm]
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