Schweizer „Tatort“-Kommissar reagiert dünnhäutig auf Kritik

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Der Schweizer Schauspieler und Luzerner „Tatort“-Kommissar Stefan Gubser (54) feuert gegen das Feuilleton. „Ich spiele nicht für die Hochkritik, sondern für die Leute“, so der Darsteller des Ermittlers Reto Flückiger, dessen erster Fall am Sonntagabend bei der ARD auf dem Programm stand.

Um die an diesem Sonntag ausgestrahlte „Tatort“-Folge „Wunschdenken“ hatte es Aufregung gegeben. Ein erster TV-Termin im April war geplatzt (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Die Geschichte sei zu klischeehaft und kompliziert erzählt, hatte es vom Schweizer Fernsehen geheißen. Der Krimi wurde überarbeitet.
 
In den umstrittenen Szenen ging es um einen EU-feindlichen Politiker sowie Flugblätter, die an die real existierende rechte Partei SVP erinnern konnten. In einem am Sonntag veröffentlichten Interview bei „blick.ch“, dem Portal der Boulevardzeitung „Blick“, sagte Gubser: „Es war nie Absicht, jemanden, geschweige denn eine Partei, zu diskreditieren. Aber jeder Autor versucht Figuren so zu beschreiben, dass sie glaubhaft sind. Und dabei fühlt sich immer jemand auf den Schlips getreten. In einem Drama gibt es keine „Political Correctness“, sondern Dramaturgie“.

Zur Kritik an der Schauspielerin Sofia Milos („CSI: Miami“), die die Kulturabteilung beim Schweizer Fernsehen nach Drehschluss plötzlich für ungeeignet hielt, sagte Gubser: „Für mich bringt Sie einen Schuss Glamour und amerikanische Professionalität in den Krimi, darum haben wir sie ausgewählt“.
 
Seinen Kommissar, der früher bereits in den Bodensee-„Tatorten“ mit Eva Mattes (Komissarin Klara Blum) auftauchte, nun aber eigenständig ist, beschreibt Gubser wie folgt: „Wir wollten bewusst einen Kommissar zeigen, wie man ihn bisher in 800 „Tatort“-Folgen selten gesehen hat – eben keinen grimmigen Charakterkopf. Sondern einen, den die Leute mögen“. [Gregor Tholl/ar]

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28 Kommentare im Forum
  1. AW: Schweizer "Tatort"-Kommissar reagiert dünnhäutig auf Kritik Als regelmäßiger "Tatort"-Zuschauer war ich von der Schweizer Episode schwer enttäuscht. Der Streifen ist recht zäh und wenig bis gar nicht spannend. Dass es kein großer Wurf sein wird, war ja seit dem Frühjahr bekannt. Aber so lahm hätte ich das Resultat nun auch nicht erwartet. Mit der Ausstrahlung des "ersten Tatorts des Schweizer Fernsehens seit 10 Jahren" haben sich weder das SF, noch ORF und Das Erste einen Gefallen getan. Das war schon an der Grenze zum Verrat am Zuschauer dieser ansonsten hochwertigen Reihe. Einen SF-Tatort pro Jahr im Programm zu haben, ist sicherlich gut. Aber auf die Ausstrahlung dieses Stückes hätten alle drei verantwortlichen Sender besser verzichtet.
  2. AW: Schweizer "Tatort"-Kommissar reagiert dünnhäutig auf Kritik wir sehen die Tatort-Reihe wirklich gern und oft. Allerdings, was da in letzter Zeit so an neuen Kreationen auftaucht ist leider keine Bereicherung. Uns hat der gestrige Film nicht gefallen. Er war weder spannend noch unterhaltsam. Häufig unzureichend zu verstehen, zumal offenbar schlecht synchronisiert. Die Handlung war uninteressant und verwirrend. Das Einzige an das ich mich erinnern kann nachdem ich mehrfach mit dem Schlaf gerungen habe ist die knackige Figur des Amerikaimportes. Und das die dann zweimal für eine recht klischeehafte Hotelzimmerepisode herhalten musste, war dann auch nicht wirklich ermunternd. Leider ist das nun nach dem neuen Leipzig-Tatort mit seinen völlig ungeeigneten beiden Hauptdarstellern (kein Vergleich zu ihren unvergessenen Vorgängern) nun schon der zweite "Tatort"-Tatort den wir uns nicht mehr antun werden. Schade!
  3. AW: Schweizer "Tatort"-Kommissar reagiert dünnhäutig auf Kritik Muss ich auch sagen. Der letzte war mit viel Abstand der schlechteste Tatort seit sehr sehr langem.Ging mir auch so.
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