Der Eurovision Song Contest steigt 2013 zum fünften Mal in Schweden. Die Sängerin Loreen triumphierte beim diesjährigen Grand Prix in Baku mit ihrem Dance-Pop-Song „Euphoria“ und holte so das Musikfestival in ihre Heimat.
Deutlich dahinter landete die russische Oma-Truppe Buranowskije Babuschki mit ihrem Schunkelsong „Party For Everybody“. Roman Lob sang sich mit seiner Ballade „Standing Still“ für Deutschland auf Platz acht – Kommentar: „Ich bin glücklich. I’m really happy. Supergeil.“ Immerhin zwei Plätze besser als Lena vor einem Jahr in Düsseldorf.
Doch die Musikshow in der Nacht zum Sonntag war nur der eine Teil dieses Eurovision Song Contest (ESC) in Aserbaidschan – der andere war die Politik des autoritären Regimes. Die deutsche Jury-Chefin Anke Engelke sprach beim dreistündigen Finale als einzige aus, was viele dachten: „Es ist gut, eine Wahl zu haben. Viel Glück auf eurer Reise, Aserbaidschan. Europa schaut auf euch.“ Kommentatoren, Fans und die ARD feierten sie als „ESC-Heldin“ und „Siegerin der Herzen“.
Denn dieser 57. Grand Prix war überschattet von Kritik an den politischen Verhältnissen in der Ex-Sowjetrepublik: Unterdrückung der Opposition, Missachtung von Menschenrechten sowie Korruption werfen Bürgerrechtler der Führung um Präsident Ilcham Alijew vor. Selbst vor den Augen der internationalen Beobachter ging die Polizei während des ESC mit Gewalt gegen Demonstranten vor. Die Aktivisten befürchten, dass die Führung nach dem ESC die Daumenschrauben noch anziehen wird.
Die Einschaltquote des Finales aus der Crystal Hall in Baku war ordentlich, aber nicht überragend: 8,29 Millionen Zuschauer sahen die über dreistündige ARD-Übertragung. 2011 waren es noch 13,9 Millionen.
Die Fans sahen eine glanzvolle Fernsehshow und gewaltige Inszenierung des Landes mit Pop, Rock, Ethno und Dance-Rhythmen – und einigen Enttäuschungen: der britische Altstar Engelbert kam nur auf den 25. und damit vorletzten Platz.
[dpa]
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