Sat.1 setzt fürs kommende Jahr große Hoffnungen in die neue TV-Show „Utopia“, doch die neuesten Nachrichten aus den USA dürften den Sender nicht begeistert. Denn dort ist das Reality-Format nach nur zwei Monaten aus dem Programm geflogen.
Experiment ganz klar gescheitert: Nur zwei Monate nach dem Start hat die eigentlich auf ein ganzes Jahr angelegte Reality-Show „Utopia“ eine Bruchlandung im US-Fernsehen hingelegt. Nachdem bereits der Auftakt nur verhaltene Ressonanz beim Publikum hervorrief, brachen die Quoten in den vergangenen Wochen immer weiter ein. Der US-Sender Fox hat daraufhin schon die Anzahl der wöchentlichen Episoden halbiert, doch auch das brachte keinen Aufschwung. Nun hat der Sender genug von „Utopia“ und hat die Show kurzerhand aus dem Programm geworfen.
Die Entscheidung kommt angesichts der aktuellen Zahlen keineswegs überraschend, dem deutschen Sender Sat.1 dürfte sie allerdings auch einige Sorgenfalten auf die Stirn zaubern. Denn der Kanal will im kommenden Jahr einen deutschen Ableger der von John de Mol erdachten Show an den Start bringen. Die Hoffnungen, die Sat.1 dabei in das Format steckt sind dabei groß, immerhin soll das Langzeit-Projekt für den Sender zu einem neuen Aushängeschild werden.
Die aktuellen Neuigkeiten aus den USA dürften daher wohl kaum zur Beruhigung in Unterföhring beitragen, sie müssen allerdings nicht zwangsläufig auch ein Scheitern in Deutschland prophezeien. Immerhin gelten für den hiesigen Markt andere Prämissen als für den in Amerika. So ist „Utopia“ beispielsweise in den Niederlanden ein so großer Erfolg, dass die erste Ausgabe über das ursprünglich angesetzte Jahr hinaus verlängert wurde.
Wo sich der deutsche Ableger auf dieser Skala einordnen wird, muss sich im kommenden Jahr dann zeigen. Ein gutes Omen sind die Zahlen aus den USA für den Privatsender jedenfalls nicht, der 2015 seinen Vorabend mit dem sozialen Experiment aufwerten will. Ähnlich wie bei „Big Brother“ werden bei „Utopia“ eine Hand voll Kandidaten gemeinsam in einem Haus untergebracht und dabei rund um die Uhr von Kameras überwacht. In dem neuen Format geht es dabei aber nicht nur um das bloße zusammenleben, sondern die „Utopia“-Kandidaten sollen in dem Jahr ihre eigene Gesellschaft aufbauen und für ihren Lebensunterhalt sorgen. Dafür stehen ihnen ein Acker sowie einige Tiere als Startkapital zur Verfügung, die es im Laufe der Show zu bewirtschaften und zu vermehren gilt. Ihre Erträge können sie dann über eine Online-Handelsplattform verkaufen. [fm]
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