Schlecht gealtert: Diese Serien haben heute einen faden Beigeschmack

132
16371
Die "Baywatch"-Crew lächelt in die Kamera
Die Crew aus "Baywatch". Bild: Pluto TV

Im Wandel der Zeit wird aus ehemals beliebten TV-Serien zuweilen ein unangenehmes Zeugnis gesellschaftlicher Klischees. DIGITAL FERNSEHEN mit einem Ranking an Serien-Klassikern, die ganz schön schlecht gealtert sind.

Damals beliebt, aber heute bleibt einem das Lachen im Hals stecken: Manche TV-Serien sind leider schlecht gealtert. Das betrifft insbesondere Sitcoms und Serien, die stark auf Klischees oder Zeitgeist-Humor setzen.

Fernsehserien sind oft ein Spiegel der Gesellschaft ihrer Zeit. Somit übernehmen sie gesellschaftliche Normen und Werte, die Jahre oder Jahrzehnte später fragwürdig oder mindestens überholt scheinen. Ob problematische Geschlechterrollen, diskriminierende Witze oder ein veraltetes Weltbild – diese fünf Serien sind schlecht gealtert.

Platz 5: „Big Bang Theory“ – Problematische Nerdkultur und Sexismus

Treffen sich ein paar Nerds und treten in ein Fettnäpfchen nach dem anderen: Willkommen bei „The Big Bang Theory“. In der Sitcom, die 2019 endete, gehen viele Witze auf Kosten von Außenseitern und Frauen.

Die Frauen der Serie sind in den Augen von Leonard, Sheldon und Co. vor allem „zu erobernde“ Objekte. Sheldons soziale Inkompetenz gegenüber dem „anderen Geschlecht“ wird als amüsant dargestellt. Dabei ist es im Grunde genommen einfach frauenfeindlich. Howard stalkt Frauen ungeniert und muss dafür keine ernsten Konsequenzen ertragen. Und Raj wird stereotypisch als sozial unbeholfener Inder dargestellt, der mit Frauen nur betrunken sprechen kann.

Platz 4: „How I Met Your Mother“ – leider schlecht gealtert

How I Met Your Mother, Josh Radnor als "Ted Mosby", Cobie Smulders als "Robin Scherbatsky", Neil Patrick Harris als "Barney Stinson", Alyson Hannigan als "Lily Aldrin", Jason Segel als "Marshall Eriksen"
Der Cast von „How I Met Your Mother“ – einer Serie, die schlecht gealtert ist. © 2005 CBS Broadcasting Inc. All Rights Reserved.

Gut zehn Jahre ist das – für viele Fans enttäuschende – Finale von „How I Met Your Mother“ (u.a. im Stream bei Disney+) nun her. Die Sitcom über fünf beste Freunde und Freundinnen in New York sorgte für viele Lacher. Doch einiges kann man zurecht kritisieren: Barney Stinson reißt eine Frau nach der anderen auf, manipuliert sie und überschreitet teilweise Grenzen. Barneys Verhalten wird dabei lustig und charmant dargestellt, wirkt heute jedoch ziemlich toxisch.

Die weiblichen Figuren der Serie bleiben wiederum oft eindimensional: Robin ist die „coole Frau“, die sich wie ein Kerl verhält. „How I Met Your Mother“ wartet auch mit einigen problematischen Gags auf. Wir erinnern uns etwa an „Der nackte Mann“ – ein Trick, mit dem man sein Date angeblich ziemlich sicher ins Bett bekommt, nachdem es eigentlich nicht so gut gelaufen ist. Der Name ist dabei Programm: einfach blank ziehen.

Platz 3: „Hör mal, wer da hämmert!“ – veraltete Rollenbilder

In der beliebten 90er-Sitcom „Hör mal, wer da hämmert!“ spielt Comedian Tim Allen den selbsternannten Heimwerkerkönig Tim „The Toolman“ Taylor. Zwar ist der ziemlich tollpatschig, aber es wird doch ein klares Rollenbild deutlich: Ein echter Mann kann heimwerken, interessiert sich für Sport und Autos und ist im sonstigen Haushalt unfähig. Die Frau kann vor allem eins gut: kochen. Und sie löst geduldig alle Probleme, wenn ihr Mann mal wieder etwas vergeigt hat.

„Hör mal, wer da hämmert!“ propagiert – teils ironisch, aber oft unreflektiert – ein überholtes Männlichkeitsbild in einer heteronormativen Welt. Und erhält damit das Serien-Prädikat: schlecht gealtert.

Platz 2: „Baywatch“ – Objektifizierung am Strand

Was wäre „Baywatch“ ohne den Slow-Motion-Lauf am Strand? Nun, zumindest ein Stück weniger übersexualisiert. Solche Kameraeinstellungen wären heute vermutlich schwer zu rechtfertigen. Pamela Anderson und Co. wurden in der Serie über „Die Rettungsschwimmer von Malibu“ primär auf ihr Aussehen reduziert. Frauen retten im Bikini Leben, ist schon klar.

„Immerhin“ betraf die Objektifizierung weibliche wie männliche Charaktere. Abgesehen von den normschönen Körpern hat die Serie, die von 1989 bis 2001 im TV lief, inhaltlich nicht viel zu bieten.

Platz 1: „Eine schrecklich nette Familie“ – Al Bundy, der Parade-Macho

„Eine schrecklich nette Familie“ war schon zu Zeiten ihrer Ausstrahlung (1987-1997) provokant. Doch viele der derben Gags wirken heute einfach geschmacklos und unangebracht. Familienvater Al Bundy ist das Paradebeispiel eines frustrierten Mannes, der seine Familie nicht wertschätzt und seine dümmliche Frau regelmäßig beleidigt.

Aber vor allem legt Bundy als Schuhverkäufer ein völlig problematisches Verhalten gegenüber seinen Kundinnen an den Tag. Sexistische Kommentare sind an der Tagesordnung, aber auch dicke Menschen bekommen ihr Fett weg (no pun intended). Katey Sagal, die in der Fox-Serie Al Bundys Ehefrau Peggy spielte, sagte später in einem Interview: „Es war eine sehr frauenfeindliche Show“. Das kann man so stehen lassen.

Hinweis: Bei einigen Verlinkungen handelt es sich um Affiliate-Links. Mit einem Kauf über diesen Link erhält DIGITAL FERNSEHEN eine kleine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.

Bildquelle:

  • How-I-Met-Your-Mother: © 2005 CBS Broadcasting Inc. All Rights Reserved.
  • baywatch pluto tv: Pluto TV
132 Kommentare im Forum
  1. Tut mir leid, der ganze Artikel, ist bis auf eine Ausnahme, totaler Schwachsinn. How I met Your Mother und The Big Bang Theory schaue ich auch heute immer noch gerne. Und Howard kriegt in der Serie deswegen immer einen auf die Zwölf. Entweder durch Penny oder durch andere Frauen. Später in der Serie heiratet er. Kouthrapaly rebelliert am Ende der Serie gegen die ständigen Witze die Howard über ihn macht. Comedy lebt von übertreibungen und auch Grenzüberschreitungen, wenn sie das nicht mehr darf, dann ist es keine gute Comedy mehr. Über Baywatch habe ich schon gelacht, als die Serie noch aktuell war. Die habe ich nie Ernst genommen. Durch schauspielerisches Talent hat dort kein einziger Schauspieler seine Rolle bekommen. Egal ob männlich oder weiblich. Bis auf David Hasselhoff, der war ja Produzent. Anscheinend war dem Ersteller dieses Artikels langweilig, denn wirklich gesehen scheint er die Serien nicht zu haben. Eine schreckliche Nette Familie war halt so gut, weil sie keine Tabus kannte. Und mal ehrlich Kuck mal wer da hämmert? Die Serie ist ein Klassiker, die ich immer gerne schaue. Wie oft kriegt Tim, von seiner Frau Jill, so derart einen von den Sack geknallt, das es eine Freude ist. Immer wieder, eigentlich fast immer, muss sich Tim bei seiner Frau entschuldigen. Im laufe der Serie geht Jill sogar wieder aufs College und wird Anwältin. Am Ende der Serie kündigt Tim seinen Job bei Tool Time und er zieht wegen eines Jobs seiner Frau, in eine andere Stadt um. Von wegen veraltete Rollenbilder. Schwachsinn. Wer verbittert in sein Kämmerlein sitzt, sollte keine Kritiken schreiben.
  2. Ohje, was für ein Unsinn, Da sitzt jemand verbittert in der Ecke und geht zum Lachen in den Keller, wenn überhaupt.
Alle Kommentare 132 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum