Ihre Karriere begann früh mit „Onkel Toms Hütte“ und erreichte ihren Höhepunkt mit den legendären Serien von Helmut Dietl. Heute ist Michaela May eine der bekanntesten deutschen Schauspielerinnen. Zu ihrem 60. Geburtstag zieht es sie in die Wüste.
Sie hat fast ihr ganzes Leben vor der Kamera gestanden. Michaela May spielte schon als Kind in Filmen wie „Heidi“ oder „Onkel Toms Hütte“ mit. Heute ist ihr Gesicht eins der bekanntesten in der deutschen Fernsehlandschaft. An diesem Sonntag (18. März) wird die Schauspielerin 60 Jahre alt.
Ihren Durchbruch erlebte May mit Helmut Dietls legendären „Münchner G’schichten“. In „Kir Royal“ legte sie als royale Waffennärrin fast „Baby Schimmerlos“ und seinen Fotografen „Herbie“ um. Seitdem hat sie nach eigenen Angaben in rund 300 Produktionen mitgewirkt – darunter weitere Kultserien wie „Der Bergdoktor“, „Der Alte“ oder „Derrick“. Große Erfolge feierte sie als Kommissarin Jo Obermeier im „Polizeiruf 110“.
„Es gibt nichts, wo ich sagen kann: Das bereue ich jetzt. Aber es gibt viel, was ich noch machen möchte und machen kann“, sagt die Schauspielerin im Interview. „Ich habe alles gespielt von der Prostituierten bis zur Hexe und von der Richterin bis zur Kommissarin. Ich habe viele Genres erforscht und ich freue mich über jedes gute Drehbuch.“
Mit dem Alter kämen auch neue Chancen, sagt sie. „Ich glaube, dass es in den vergangenen 15 Jahren wieder mehr Charakterrollen für Frauen gegeben hat – auch für Frauen jenseits der 50.
Man sieht das an Frauen wie Helen Mirren, Glenn Close, Meryl Streep. Es ist nicht mehr so, dass es nur noch Rollen für 25-Jährige gibt.“ Nach allem, was sie bislang schon gespielt hat, würde sie ein historischer Stoff noch einmal reizen – „das habe ich lange nicht mehr gemacht“.
Ganz große, langfristige Pläne will sie aber nicht machen. „Ich blicke eigentlich nur ins Jetzt. Das habe ich immer so gehalten – und ich genieße den Augenblick“, sagt sie. „Planungen in Generationssprüngen – die funktionieren eigentlich nie.“
Ihren Geburtstag wird sie in der australischen Wüste feiern. Sie dreht einen Reisebericht über Western Australia und das Northern Territory. „Ich wollte meinen Geburtstag sowieso in der Wüste feiern – das ist also fast so etwas wie ein Geschenk des Himmels.“
Ein großes Fest zu ihrem Geburtstag habe sie nicht gewollt. „Ich bin schon öfter in der Wüste gewesen und eine Nacht in der Wüste, das war für mich immer ein ganz besonderes Erlebnis. Die Weite, der Sternenhimmel, die Stille. Es ist ein Refugium von Einsamkeit und Stille. Man kann zu sich kommen und bekommt das Gefühl, so klein zu sein wie eine Ameise.“
Als Schauspielerin sei es wichtig, von Zeit zu Zeit „zu sich zurück zu finden“, sagt sie. Das kann ich am besten in der Natur – bei Bergtouren oder beim Schwimmen im Meer oder im See. Vielleicht liegt das daran, dass mein Sternzeichen Fisch ist.“Archiv
[Britta Schultejans]
Bildquelle:
- Inhalte_Fernsehen_Artikelbild: Destina - Fotolia.com