Mainz – Das Jahr 2008 stand für den europäischen Kulturkanal Arte im Zeichen weitreichender Veränderungen der medienpolitischen und technischen Rahmenbedingungen.
ZDF-Intendant Markus Schächter informierte den ZDF-Fernsehrat über die wichtigsten Neuerungen und ihre Auswirkungen auf die Zuschauerakzeptanz. In Frankreich wurde am 31. Oktober landesweit das hochauflösende Fernsehen HDTV als Standard für digital-terrestrisches Fernsehen eingeführt. Neben TF1, France 2, M6 und Canal Plus wurde Arte eine digital-terrestrische Frequenz zur Ausstrahlung seines Programms zur Verfügung gestellt. Mehr als sechs MillionenHaushalte verfügen in Frankreich bereits über HDTV-fähige Empfangsgeräte. In Deutschland ist Arte seit dem 1. Juli 2008 über den Satelliten Astra in
HDTV-Standard empfangbar.
Der Umstieg zahlreicher Haushalte von analog-terrestrischer Versorgung auf digital-terrestrische verschärfte den Wettbewerb im Nachbarland erheblich. Inzwischen sind mehr als 65 Prozent der Haushalte in Frankreich auf digitales Fernsehen umgestiegen und empfangen damit nun 20 statt bisher fünf Programme.
Ein anderes einschneidendes Ereignis war im zu Ende gehenden Jahr der Wechsel des digitalen Satellitentransponders für ARTE. Im Zuge der Qualitätsverbesserung der Ausstrahlung hatte die für die digitale Verbreitung von Arte zuständige ARD die Bandbreiten für die einzelnen Kanäle von bisher 3,6 auf 5,4 Megabit angehoben. Dies hatte zur Folge, dass auf dem bisherigen Transponder nur noch fünf Programme übertragen werden konnten. Die übrigen mussten auf einen neuen Transponder wechseln. Dazu gehörten auch Phoenix und Arte.
Der Wechsel erfolgte zum 1. Juni 2008 und betraf 4,2 Millionen Haushalte, die ARTE als digitales Satellitensignal empfangen. Da die betroffenen Zuschauer nicht sofort ihre Fernsehgeräte auf die neue Frequenz programmierten, kam es anfänglich zu Reichweitenverlusten.
Inzwischen sind wieder über 60 Prozent der digitalen Satellitenhaushalte auf Arte programmiert. Bis Mitte nächsten Jahres soll dieser Wert wieder auf 80 Prozent der digitalen Satellitenhaushalte steigen. Der Transponderwechsel bringe dem Arte-Zuschauer langfristig Vorteile. Dies sei zum einen die bessere Bildqualität, zum anderen aber auch die Möglichkeit, mit Dolby-Surround eine deutlich bessere Tonqualität anbieten zu können, was insbesondere Konzert- und Opern-übertragungen zugute kommt. [mg]
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