ARD-Dopingexperte Hajo Seppelt gilt in Russland wegen seiner kritischen Berichterstattung offenbar weiterhin als unerwünschte Person.
„Mir wurde von einer Visa-Agentur mitgeteilt, dass kein Visum für eine Einreise ausgestellt worden ist. Eine Angabe von Gründen für die Ablehnung des Antrags erfolgte nicht“, sagte Doping-Aufklärer Seppelt am Montag der Deutschen Presse-Agentur. „Daher muss ich davon ausgehen, weiter auf einer Liste ‚unerwünschter Personen‘ geführt zu werden“, meinte der 55 Jahre alte Berliner. Den Antrag hatte der Journalist Anfang September gestellt.
Seppelt war im Mai das Visum für die Fußball-WM zunächst für ungültig erklärt worden. Diese Entscheidung wurde – auch auf internationalen Druck – von Russland wieder zurückgenommen. Dennoch sagte Seppelt nach massiven Warnungen deutscher Sicherheitsbehörden seine für Mitte Juni geplante Reise nach Russland ab.
Der anerkannte Dopingexperte hat wesentlich zur Aufklärung des systematischen Sportbetrugs in Russland beigetragen und war deshalb in dem WM-Ausrichterland angefeindet worden. Im Falle einer Einreise sollte er dort zu den laufenden russischen Ermittlungen gegen den Doping-Kronzeugen Grigori Rodschenkow vernommen werden. In diesem Zusammenhang war Seppelt von den deutschen Sicherheitsbehörden gewarnt worden, er könne in Russland unter Umständen festgehalten werden. [dpa]
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