Der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge, hat gefordert, die TV-Gelder für die ersten beiden Fußballligen mittelfristig zu verdoppeln. Hintergrund sind die neuen „Financial Fairplay“-Regeln der UEFA.
Rummenigge sagte in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“, es sei nicht hinnehmbar, dass der italienische Profifußball, der im UEFA-Ranking hinter Deutschland liege, doppelt so hohe Einnahmen aus der TV-Vermarktung erziele wie die Deutschen Fußball Liga (DFL). Die Profivereine der ersten und zweiten Bundesliga erhalten derzeit rund 420 Millionen Euro für die Fernsehrechte, die italienische Serie A fast eine Milliarde. Daher müssten die Lizenzerlöse „mit Kreativität extrem gesteigert werden“.
Der Bayern-Manager erklärte, die Forderung der Bundesliga an die DFL könne nur lauten, dass jeder mehr bekommen müsse, so dass sämtliche 36 Clubs aus den höchsten zwei Spielklassen von der Situation profitierten. Rummenigge forderte die DFL darüber hinaus zu einer Änderung ihres Lizenzierungsverfahrens auf. Hintergrund sind die neuen „Financial Fairplay“-Regeln der UEFA. Künftig dürfen nur Vereine in Europa spielen, die einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen könnten.
Wie die Fußballzeitschrift „Kicker“ berichtet hatte, gilt für Clubs im deutschen Profifußball eine Übergangsfrist von drei Jahren. Nach dieser Zeit dürfen die Vereine keine Negativbilanz mehr vorweisen, ansonsten kann es zu Disqualifikationen in den Wettbewerben der Champions und Europa League kommen. Rummenigge, der diese Entscheidung als Chef der European Coaching Association (ECA) mitträgt, hatte damals erklärt: „Es wäre aber der große Gau, wenn sich Klubs sportlich für die Champions League qualifizieren, aber dann aus finanziellen Gründen nicht teilnehmen dürfen“. [js]
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