„Big Brother“, „Frauentausch“ und „Die Geissens“ – so kennt man RTL2. Mit seinem neuen Format „Investigativ“ will sich der Privatsender nun jenseits der Reality-Soaps mit einem kritischen journalistischen Konzept beweisen.
Bei „Investigativ“ widmet sich Journalist Wolfram Kuhnigk Gesellschaftsthemen und trifft dazu unter anderem auf ehemalige Hooligans, kriminelle Jugendliche, Gang-Mitglieder und Sozialbetrüger. Auf der Internetseite von RTL2 ist zu lesen, dass ihm dabei vor allem eine Frage antreibt: Warum tun Menschen das, was sie tun – auch wenn es anders, unmoralisch, unter Umständen illegal ist? Kuhnigk, der für das RTL-Magazin „Explosiv“ gearbeitet hat und auch schon Tatort-Fotograf bei der Hagener Polizei war, „geht dabei unter die Oberfläche, provokant aber empathisch“, wie der Sender etwas sperrig beschreibt.
„Trotz der unabdingbaren Neutralität des Journalisten: Distanziert ist Kuhnigk keinesfalls“, erklärte RTL2-Pressesprecher Martin Blickhan am Mittwoch gegenüber DIGITALFERNSEHEN.de. Er zeige seine Gefühle offen – Angst, Freude, Unverständnis – und spreche Missstände und Ungerechtigkeiten an. „Kuhnigk stellt nicht sich, sondern das Thema in den Vordergrund. Damit ist er der ideale Mann für dieses seriöse Format“, so Blickhan.
Mit dem neuen Format wolle der Sender seine Sparte „Reportage“ ausweiten. „Als Vollprogramm-Sender ist es das Ziel von RTL2, seine Zuschauer sowohl umfassend zu unterhalten als auch über gesellschaftsrelevante Themen zu informieren“, erklärte der Sprecher. Ab wann „Investigativ“ ausgestrahlt wird, konnte Blickhan nicht sagen. Geplant seien zunächst sechs Episoden. [su]
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