Der Privatsender RTL wehrt sich gegen Kritik von FIA-Boss Jean Todt. Der meint, der Sender würde während der Formel 1-Übertragung zu viel Werbung zeigen.
RTL hat sich gegen Kritik von FIA-Chef Jean Todt gewehrt, der dem Privatsender bei Formel-1-Übertragungen zu viel Werbung vorgeworfen hat. „Wenn ich ein deutscher Formel-1-Fan wäre und RTL sehen würde, sorry, dann wäre ich über die Formel 1 frustriert“, sagte Todt in einem Interview der „Welt am Sonntag“. RTL-Sportchef Manfred Loppe wies die Darstellung Todts in einer Stellungnahme des Senders am Sonntag zurück.
Durch Zufall habe er die Übertragung des Rennens in Brasilien vor zwei Wochen gesehen „und wurde dadurch zum maximal frustriertesten Fernsehzuschauer, den man sich vorstellen kann“, sagte Todt. „Weil ich mehr Werbung geliefert bekam als ein Formel-1-Rennen“.
RTL-Sportchef Manfred Loppe erklärte: „Wir sind nicht beitragsfinanziert und deshalb müssen wir unser Geld durch Werbung verdienen.“ Das Geschäftsmodell sei seit der ersten Übertragung 1991 immer das gleiche geblieben. Viele Jahre übertrug auch der Bezahlsender Sky. Der Vertrag wurde aber Ende des vergangenen Jahres nicht verlängert.
Der Gesetzgeber schränke die Dauer von Werbung auf maximal zwölf Minuten pro Stunde ein, betonte Loppe. „Entsprechend ist Jean Todts Rechnung nicht richtig.“ Die Aussagen des französische FIA-Chef decke sich nach Loppes Worten auch nicht mit dem „deutlichen Anstieg unserer Zuschauerzahlen in diesem Jahr und der großen Wertschätzung, die uns Lizenzgeber Liberty Media entgegenbringt“.
[dpa/tk]
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