Seit den Erfolgen von „Team Wallraff“ ist RTL offenbar auf den Geschmack des investigativen Journalismus gekommen und will nun seine Nachrichten in dem Bereich stärken – allerdings nur in der Nacht.
Im Frühjahr 2014 löste RTL einen Sturm der Entrüstung aus: Im Rahmen seiner Reportage-Reihe „Team Wallraff“ entblößte der Sender Missstände bei der Fast-Food-Kette Burger King, die dem Sender bundesweit Aufmerksamkeit einbrachte. Bereits im Anschluss an den Skandal kündigten die Kölner an, künftig mehr auf investigativen Journalismus setzen zu wollen. Neben neuen Folgen von „Team Wallraff“ kommt dieser Plan nun auch bei den Nachrichten des Privatsenders an – allerdings nur im Nachtprogramm.
Denn wie RTL nun mitteilte, will der Sender sein Engagement im Bereich des investigativen Journalismus und das „RTL-Nachtjournal“ künftig mit entsprechenden Beiträgen spicken. Dafür arbeitet die Redaktion künftig regelmäßig mit dem Recherchebüro Correct!v zusammen, um die Ergebnisse aufwändiger, investigativer Recherchen zu spannenden TV-Reportagen zu verdichten, wie es in der Ankündigung hieß.
Moderator Mike Meuser wird dafür in unregelmäßigen Abständen bei bestimmten Themen den Rechercheprozess des Teams begleiten und in Ergänzung durch fernsehgerechte Eigenrecherchen zu einer längeren Reportage aufarbeiten, die dann im Anschluss an das „Nachtjournal“ laufen soll. Hinsichtlich der Ausstrahlung nutzt RTL dabei das neue Prinzip von „Team Wallraff“: Keine festen Sendetermine, sondern stets dann einen Beitrag, wenn es etwas zu berichten gibt.
Auch das Thema bleibt, wie jüngst auch bei den Enthüllungs-Dokus, vorab geheim. Erst kurz vorher wird der Sender verraten, worum sich der neueste Beitrag dreht – ein bekanntes Mittel, um die Neugier der Zuschauer anzuheizen. Erstmals wird das „RTL Nachtjournal Spezial“ am 17. Juli um 0.15 Uhr zu sehen sein. [fm]
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