Mit einem spektakulären Fall will RTL am heutigen Sonntag sein neues Format „Das Medium“ in einer Pilotfolge testen. Die Politiker-Witwe Freya Barschel will mit ihrem toten Mann Uwe reden.
„Das Medium“ Kim-Anne Jannes soll am heutigen Reformationstag ab 19.05 Uhr den Kontakt zwischen Jenseits und Diesseits herstellen. Zunächst läuft das RTL-Format als Pilotfolge – stimmen die Quoten, könnte „Das Medium“ in Serie gehen und Lebenden Kontakt zu ihren verstorbenen Verwandten bieten (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Dass die Quote stimmt, scheint RTL mit einem spektakulären Auftaktfall erreichen zu wollen: Mit Hilfe des Mediums soll Kontakt zu Uwe Barschel aufgenommen werden. Im Oktober 1987 war der Politiker unter bis heute nicht vollständig geklärten in einem Genfer Hotel ums Leben gekommen.
Dass das RTL-Format ausgerechnet an einem kirchlichen Feiertag seinen Testlauf erlebt, rief schnell nach Bekanntwerden der Senderpläne die Kritiker auf den Plan. Markus Bräuer, der Medienbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), kritisierte in der „Leipziger Volkszeitung“, dass der Reformationstag für die Verbindung von Glaube und Vernunft stehe. Eine Hellseherin, die behauptet, Kontakt mit Toten aufnehmen zu können, sei im 21. Jahrhundert überholt. In der Platzierung der Sendung sehe er ein mangelndes Bewusstsein für die Bedeutung des Reformationstages. [cg]
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