Der türkische Medienkonzern Dogan will neben seinem TV-Geschäft auch die auflagenstarke Tageszeitung „Hürriyet“ abstoßen. Der Schritt wird offenbarnotwendig, um Steuerschulden in Höhe von zwei Milliarden Euro zu begleichen.
Bis Anfang Februar will die Zeitung, die mit einer Auflage von rund einer halben Million Exemplaren zu den größten des Landes gehört, den von der Investmentbank Goldman Sachs begleiteten Verkaufsprozess in die entscheidende Phase überführen. Laut einem Bericht des „Handelsblatt“ (Donnerstag) stehen bereits erste Interessenten bereit.
Der deutsche Medienkonzern Axel Springer ist mit 19,9 Prozent an der Fernsehtochter Dogan TV beteiligt. Springer hatte vor über einem Jahr den Plan auf Eis gelegt, eine 29-prozentige Beteiligung an Dogan Yayin zu erwerben. Derzeit wird in der Branche spekuliert, ob Springer möglicherweise die „Hürriyet“ im Tausch gegen seine Dogan-TV-Anteile übernehmen könnte.
Auch die TV-Tochter von Dogan steht zum Verkauf. Hier werden nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters der US-Medienkonzern Time Warner und die Finanzinvestoren KKR und Texas Pacific als mögliche Käufer gehandelt. Gegenüber dem „Handelsblatt“ bestätigte ein Vertreter der RTL Group, man sei aus dem Bieterverfahren ausgestiegen. Die Bertelsmann-Tochter hatte sich insbesondere für den Dogan-Sender Kanal D interessiert. [ar]
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