Trotz der Brände in Australien und Kritik aus der Heimat essen C-Promis wieder Kakerlaken und Grillen bei RTL. Der erste Politiker im Dschungelcamp sorgt dabei gleich für eine dicke Überraschung.
Paukenschlag im Dschungelcamp: Schon in der ersten Folge der neuen Staffel „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“ hat der frühere Bundesverkehrsminister Günther Krause aus medizinischen Gründen die RTL-Show verlassen. „Er kommt nicht wieder zurück“, erklärte Moderatorin Sonja Zietlow (51) zum Ende der Show am frühen Samstagmorgen den verdutzten Teilnehmern.
Der 66-Jährige sorgte damit für eine Premiere und einen Rekord: Er ist der erste Politiker, der bei der Unterhaltungsshow mitgemacht hat und der Kandidat, der am schnellsten wieder ausgezogen ist. In der zweiten Staffel hatte Ex-Pornostar Dolly Buster das Camp nach gerade mal 48 Stunden verlassen.
Die diesjährige Auftaktshow von mehr als drei Stunden Länge sahen ein paar mehr Zuschauer als letztes Jahr. Im Schnitt 6,01 Millionen sahen zu, was ab 21.15 Uhr einem Marktanteil von 24,3 Prozent entsprach (Vorjahr etwa 23 Prozent). 2019 hatten die Auftaktsendung knapp unter sechs Millionen gesehen, davor das Jahr aber noch etwa 6,5 Millionen, vor drei Jahren sogar noch siebeneinhalb Millionen.
Die genauen Hintergründe des Krause-Auszugs will RTL in der Samstagsshow erläutern. Laut Senderangaben wurde der frühere Minister im Krankenhaus behandelt. Es gehe ihm aber gut, versicherte Zietlow. „Die Leistung von Günther hätte nicht mal unser aktueller Verkehrsminister getoppt“, lästerte ein Nutzer auf Twitter.
Schon während der Auftaktfolge hatte Moderator Daniel Hartwich erklärt, Krause könne auf ärztliche Anraten hin an keiner Dschungelprüfung teilnehmen: Er habe „Kreislauf, Rücken, Magen“.
Der CDU-Politiker aus Mecklenburg-Vorpommern, der bis zu seinem Rücktritt 1993 in mehrere Skandale verwickelt war, sorgte bei den Zuschauern zuvor mit seinen eher rudimentären Englischkenntnissen für Lacher („I can’t no good speak of English“). Während der ersten Nacht beschwerte sich Krause über eine kleine Schlange im Camp: „Wenn es dunkel ist, sind wir strategisch im Nachteil.“
Vor der mittlerweile 14. Staffel hatten Politiker, Ex-Teilnehmer und Zuschauer Kritik an der Ausstrahlung geübt, da die Sendung an der Ostküste Australiens gedreht wird. Fast im gesamten Land toben seit Monaten schwere Buschbrände. „Lassen Sie uns bitte ganz schnell anfangen, bevor uns die SPD verbietet, solange es sie noch gibt“, witzelte Zietlow zu Beginn.
RTL reagierte auf die Kritik mit einer Spendenaktion. Der Kölner Privatsender selbst wolle 100 000 Euro an die Opfer der Brände spenden und in der Finalshow in zwei Wochen nachlegen, hieß es in einer Mitteilung. Das Geld soll ans Australische Rote Kreuz gehen.
In der ersten Folge der neuen Staffel bezogen die zwölf mehr oder weniger berühmten Prominenten ihr Camp, darunter der ehemalige Boxer Sven Ottke, Schauspielerin Sonja Kirchberger („Die Venusfalle“) und mehrere Ex-Teilnehmer von Shows wie „Bachelor in Paradise“, „Love Island“ und „Deutschland sucht den Superstar“.
Bei der ersten gemeinsamen Dschungelprüfung mussten die Kandidaten allerhand Ekelgerichte verspeisen, etwa pürierte Schafshoden, Schweinevagina, Kakerlaken und Schweinepenis. Ein Internetnutzer beschrieb das Abendmahl als „synchrones Gewürge“, nur drei Promis konnten ihren Teller innerhalb einer Minute leer essen.
Auf Twitter war das Dschungelcamp am Freitagabend Thema Nummer Eins. (Thomas Bremser, dpa)
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