Bei der Elefantenrunde des Medienforums Mittweida haben Fernsehmacher wie RTL-Chefredakteur Peter Kloeppel und ARD-Programmdirektor Volker Herres über die Zukunft des Journalismus diskutiert.
„Qualität kommt von Quälen“, appellierte RTL-Mann Peter Kloeppel beim Medienforum Mittweida an künftige Medienmacher, so die Veranstalter am Mittwoch. Da seien Ehrlichkeit, Glaubwürdigkeit, Verlässlichkeit und zur Not Extraschichten gefragt, waren sich die Experten einig. Mit weiteren Journalisten wie ARD-Programmdirektor Volker Herres, Josef-Otto Freudenreich, Jörg Eigendorf und Schirmherrin Nina Ruge diskutierte Kloeppel, ob Qualitätsjournalismus heute out sei.
Verglichen wurden für die Diskussionsrunde ausgerechnet „RTL aktuell“ und die ARD-„Tagesthemen“. Während die RTL-Nachrichten im September beispielsweise der Politik durchschnittlich 24 Prozent (fünf Minuten) ihrer Sendezeit einräumten, blieb bei den „Tagesthemen“ ein Raum von 48 Prozent und damit zwölf Minuten (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Kloeppel beschrieb seine Sendung als „nah am Menschen“, sie sei sozusagen das Pendant zur Panoramaseite in der Zeitung. Herres hob hingegen die Bedeutung der Tagesthemen als Prototyp investigativ journalistischer Nachrichten im Fernsehen hervor. „Erst wenn es in den Tagesthemen gezeigt wird, ist es wirklich passiert“, so der Programmdirektor des Ersten.
Das 14. Medienforum Mittweida wurde am Montag mit der Podiumsdiskussion „Mein digitales ICH“ eröffnet und hatte unter anderem prominente Gäste wie die „Spiegel“-Auslandskorrespondentin Susanne Koelbl oder Moderator Cherno Jobatey, die über Karrierechancen in der Medienwelt informierten. [cg]
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