Anke Schäferkordt, die RTL-Chefin, hat den öffentlich-rechtlichen Rundfunk als „zu groß geworden“ kritisiert und forderte in einem Interview eine gerechte Regulierung und „Hygiene-Entscheidung“ zwischen Öffentlich-Rechtlichen und Privaten.
Nach Ansicht der RTL-Chefin ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk im Laufe der Jahre zu groß geworden, so Schäferkordt im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Samstagsausgabe). Man erlaube sich in Deutschland ein von Gebühren finanziertes öffentlich-rechtliches System, „das es in diesem Umfang nirgendwo auf der Welt gibt“, kritisierte die studierte Betriebswirtschaftlerin weiter. Zudem sei der öffentlich-rechtliche Auftrag im Rundfunkstaatsvertrag nicht genau genug festgelegt und dadurch sei „in der Interpretation“ fast alles möglich.
Der Programm-Auftrag der Öffentlich-Rechtlichen müsse klarer definiert werden, so Schäferkordt. Deutlich weniger öffentlich-rechtliche Sender würden der RTL-Chefin nach eigenem Bekunden reichen. Verwundert sei Schäferkordt auch, dass zwar viel über ein Werbeverbot für die öffentlich-rechtlichen Sender gesprochen worden, aber bis auf das Sponsoringverbot nichts passiert sei. Ein Werbeverbot wäre ihrer Meinung auch eine „Hygiene-Entscheidung“ zwischen beiden Systemen, so der „Kölner Stadt-Anzeiger“ weiter. Das deutsche Medienrecht sei nicht auf der Höhe der Zeit und so müsse bald über eine gerechte Regulierung nachgedacht werden, so die RTL-Chefin. [cg]
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