
Die Produktion erfolgt nun gedanklich deutlich mehr für die Mediathek. Gerade ist Drehpause am Set. Das Studio wurde umgebaut. Die Veränderungen betreffen nicht nur den Look, sondern auch Team & Inhalt. Alle Infos.
Die tägliche ARD-Serie „Rote Rosen“ befindet sich derzeit im größten Umbruch ihrer fast 20-jährigen Formatgeschichte. Über 4000 Folgen der Serie sind schon gelaufen, ab Herbst dürfte Einiges aber nicht mehr wiederzuerkennen sein. In den zurückliegenden Wochen legte das Format eine Drehpause ein. Alte Sets wurden abgerissen, neue errichtet. Anfang Mai beginnt die Produktion einer neuen Staffel, die on air dann im Laufe des Herbstes ausgestrahlt werden soll. In einem ausführlichen Artikel mit dem Branchenmagazin DWDL.de sagte „RR“-Produzent Jan Diepers (Studio Hamburg Serienwerft) nun: „Wir versuchen, ‘Rote Rosen’ nicht mehr nur für den Nachmittag zu produzieren, sondern die Serie auch stärker für die Mediathek der ARD zu denken.“
Auf einen Blick: Neu bei „Rote Rosen“ ab Herbst
- Neue Sets (natürliches Licht, 360-Grad-fähig)
- Natürlich neue Figuren: Wie bisher weiblicher Lead 40+, aber auch verstärkter Fokus auf eine jüngere Frau
- Neues Kreativ-Team aus neuen und etablierten Köpfen
- KI-Einsatz in der Postproduction
Die starken Abrufzahlen in der Mediathek waren ein Hauptgrund, dass die Serie im Sommer 2024 überhaupt bis 2027 verlängert wurden. In den Gremien kursierten Charts, die zeigten, dass die Nutzung online (und auch die von „Sturm der Liebe“) ganz wesentlich ist. Dem soll nun Rechnung getragen werden. Der neue „RR“-Look, er soll dem einer Vorabendserie gleichen, nur dass „RR“ weiterhin zu einem niedrigeren Minutenpreis umgesetzt wird.
Der neue und authentischere Look soll unter anderem damit erzielt werden, dass natürliches Tageslicht nun die Hauptlichtquelle ist – gleichzeitig spart die Produktion damit viel Strom. Zudem seien alle Sets künftig fast 360-Grad bespielbar. Inhaltlich soll es auch in der kommenden Staffel um eine Frau über 40 gehen – aber nicht mehr ausschließlich. Der Gedanke der Mediatheks-Ausspielung hat auch hier für eine neue Ebene gesorgt. Zentrale Bögen sollen künftig auch mit einer jüngeren Frau zu tun haben, berichtet DWDL.
Organisatorisch aufwändig
Gedreht werden soll weiterhin mit zwei parallel arbeitenden Teams; anders ist es nicht zu schaffen, täglich 48 Minuten zu drehen. Allerdings wird nur noch ein Regisseur an einer Folge arbeiten – und dann eben beide Teams managen. Hinter den Kulissen hat man obendrein ein neues Kreativ-Team zusammengestellt: Britta Öhding, die früher schon im Autoren-Team war, ist Head-Autorin der neuen Staffel. Zuletzt war sie eine der Head-Autorinnen der Sat.1-Serie „Das Küstenrevier“. Sie folgt auf Markus Steffl, Head-Writer der laufenden Staffel. Von „Für alle Fälle Familie“ kommt Annette Herre als neue Supervising Director. Theresa Schwarz bleibt Writer Producer. Und auch die KI wird immer wichtiger und soll verstärkt in der Postproduction eingesetzt werden.
Der aufwändige Umbau des „Rote Rosen“-Sets ist übrigens auch möglich, weil die Serie on air zuletzt immer wieder pausierte. Nach DF-Infos betrug er zuletzt teils um die neun Monate. Bei Dailys sind zehn bis zwölf Wochen üblich. Bei „Rote Rosen“ verlängerte man ihn auch wegen der bis Sommer 2024 unsicheren Zukunft. Im Falle einer Absetzung wären somit die Studioflächen früher frei geworden. Jetzt ist der lange Vorlauf gut, den Umbau zu realisieren. Und Produktionspausen werden auch künftig nötig sein. Nach DF-Infos plant die ARD nämlich auch in diesem Sommer wieder eine mehrwöchige Ausstrahlungspause bei seinen Dailys. Genaue Daten gibt es noch nicht. Diepers bestätigte DWDL schon mal, dass im Winter 25/26 weniger gedreht wird. Winter-Szenen, die später im Hochsommer on air laufen, werden vom Publikum gerne abgelehnt. So wird das vermieden.
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Bildquelle:
- df-rote-rosen-logo: ARD