Der Schriftsteller Volker Kutscher (54) ist mit der Verfilmung seiner Romane in der von ARD und Sky produzierten Serie „Babylon Berlin“ sehr zufrieden.
„Ich kannte schon ein paar Bilder, weil ich mal beim Dreh war und mir im Schneideraum erste Szenen angeschaut habe, aber fertig erzählt ist es eben noch etwas anderes“, sagte Kutscher der Deutschen Presse-Agentur.
„Die Serie zieht einen total in diese Welt hinein. Man hat das Gefühl, im alten Berlin auf der Straße zu sein, man hört den Verkehr und spürt die Atmosphäre. Wirklich toll.“ Kutscher hat in den vergangenen zehn Jahren sechs Romane rund um Kommissar Gereon Rath aus dem Berlin um 1930 veröffentlicht. Der erste Roman bildet die Grundlage für „Babylon Berlin“. Darin geht Kommissar (Volker Bruch) im Berlin der späten 20er Jahre auf Verbrecherjagd. Der Leser lernt viel über das Lebensgefühl in den Jahren vor der Nazi-Zeit und über die damalige Polizeiarbeit.
„Babylon Berlin“ gilt als eine der aufwendigsten deutschen Serien und wurde bereits in mehrere Länder verkauft. Es ist die erste solche Zusammenarbeit zwischen einem öffentlich-rechtlichen Sender und einem Abo-Sender. ARD-Programmdirektor Volker Herres sieht die Serie als „filmisches Ereignis der Extraklasse“. Für Sky ist es laut Geschäftsführer Carsten Schmidt das wichtigste Projekt dieses Jahr.
Die mit Spannung erwartete Fernsehserie wird ab dem 13. Oktober (20.15 Uhr) beim Abo-Sender Sky Atlantic zu sehen sein. Dort läuft sie in Doppelfolgen, auch im Netz ist sie dann erhältlich. Im Ersten ist die Ausstrahlung Ende 2018 geplant. Es gibt bislang 16 Episoden, die jeweils 45 Minuten lang sind.
Wie Volker Kutscher weiter verriet, geht seine Buchserie weiter. Ursprünglich sollte sie 1936 enden, mit einem Kriminalfall vor dem Hintergrund der Olympischen Spiele in Berlin. Inzwischen hat er es sich aber anders überlegt: „Weil das ein zu harmloses Jahr wäre, um aus der Serie auszusteigen.“ Gleichwohl wird Rath 1936 den Polizeidienst verlassen, weil die Arbeit der Kriminalpolizei immer stärker von Himmlers SS kontrolliert wird. Denn so ist es eben, wenn man ausgehend von 1929 weitererzählt: Es kann nur schlechter werden.
Angedacht ist, dass Rath im Jahr 1938 noch einen Fall als Privatmann löst. Danach ist Schluss. „Da werde ich auch nicht mit mir reden lassen“, versichert Kutscher. Gut vorstellen kann er sich dagegen, eine neue Serie zu entwickeln, eventuell aus den 1940er oder 50er Jahren, weil das auch eine große Umbruchzeit war. Aber alles noch ohne Gewähr. Wenn die erste Staffel der TV-Serie ein Erfolg wird, können die Zuschauer sich schon auf weitere Fortsetzungen freuen. [dpa/fp]
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