London – Reality Shows schaffen ein gemeinschaftliches TV-Erlebnis.
Zu diesem Ergebnis kam eine UK-Studie der Media-Agentur Starcom, berichtet der Media Guardian. Von 2000 bis 2004 stieg laut Erhebung die gemeinsam vor dem Fernseher verbrachte Zeit von 43 Prozent auf 47 Prozent. Der Anstieg des gemeinschaftlichen Fernseherlebnisses fand statt trotz der Zunahme der TV-Geräte in jedem Haushalt in den vergangenen zehn Jahren von durchschnittlich 1,6 auf 2,6. Zwischen 2000 und 2004 habe auch die Zahl der allein lebenden Menschen von 14,6 Prozent auf 16,4 Prozent zugenommen. Die Verlierer: Nachrichten-Sendungen werden immer weniger gesehen.
Der Umschwung im Verhalten der britischen TV-Zuseher ist teilweise auf das zunehmende Sender-Angebot zurückzuführen. Mehr als die Hälfte der Haushalte seien jetzt mit 30 Kanälen oder mehr ausgestattet. Die meisten würden jedoch nur ein TV-Gerät auf das digitale System umgerüstet haben. Dieser Fernseher wird laut Studie somit zum Sammelpunkt für das gemeinschaftliche Fernseherlebnis. In Haushalten mit digitalen Anschlüssen werde die Hälfte der Werbung in der Gemeinschaft konsumiert, hingegen ohne digitalen Zugang nur von 44 Prozent.
Die große Popularität der Reality-Shows gibt laut Erhebung den Ausschlag für das gemeinsame Fernsehen. Mittlerweile wird für Programme, die in der Gruppe gesehen werden, auch mehr Zeit aufgewendet als für jene, die alleine gesehen werden wie z.B. Nachrichten. Im kommerziellen TV sei der Anteil von elf Prozent auf vier Prozent gesunken. Reality-TV sei von einem ein-prozentigen Anteil an der aufgewendeten TV-Zeit im Jahr 2000 auf elf Prozent in diesem Jahr gestiegen, Soaps hingegen nur geringfügig von 14 auf 15 Prozent. (pte)[lf]
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