RBB: Neue Intendantin will Programm umbauen

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Mit einem neuen Programm will die neue Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB), Patricia Schlesinger, dem Quotentief des Fernsehsenders entgegenwirken. Dabei sollen vor allem der investigative Journalismus und Film gestärkt werden.

Mit einer Konzentration auf Informationssendungen um 20.15 Uhr will die neue Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB), Patricia Schlesinger, das schwächelnde TV-Programm des Senders reformieren. Zudem setze sie auf eine Stärkung des investigativen Journalismus und des Films, sagte Schlesinger, die am Samstag 100 Tage in ihrem neuen Amt ist.
 
Die geplante Reform, über die der RBB bereits in der vergangenen Woche informiert hatte, hat ein Volumen von 6,7 Millionen Euro, davon werden 5 Millionen Euro intern umgeschichtet. „Das heißt im Klartext, wir müssen bestimmte Sendungen sterben lassen, um Neues zu ermöglichen.“ Da habe sie auch Widerstände erlebt. „Menschen, die eine Sendung einstellen sollen, sind erstmal nicht fröhlich. Das nehme ich auch ernst“.

Schlesinger betonte, dass 1,7 Millionen Euro mehr ins Programm flössen. „Das ist ein Reformprozess, der kein Sparprogramm ist.“ Das Ziel sei, ein relevantes Programm zu schaffen, das den Zuschauern Einordnung und Erklärung liefere. Auch die bislang niedrige Quote solle sich verbessern. „Meine Lieblingsmarge wäre, dass wir uns um die sieben Prozent einpegeln, aber das ist ein langfristiges und sehr ehrgeiziges Ziel, das geht nicht morgen“, sagte Schlesinger.
 
Der RBB liegt dieses Jahr im Vergleich der Marktanteile mit den anderen Dritten auf dem letzten Platz. Im eigenen Sendebereich hatte der RBB dieses Jahr nach Messungen der GfK-Fernsehforschung bislang 5,4 Prozent Marktanteil (bis 28. September); im gesamten Vorjahr waren es 6,3 Prozent.
 
Die Konzentration auf die Zeit ab 20.15 Uhr begründete Schlesinger mit den Gewohnheiten der Zuschauer. Gerade zu dieser Zeit gebe es hohe Erwartungen ans Fernsehangebot. Bislang habe es zu dieser Zeit an mehreren Abenden in der Woche Wiederholungen gegeben. „Das muss aufhören.“ Die geplanten Informationssendungen zielten zudem auf die Menschen, die das parallel laufende Unterhaltungsangebot von ARD und ZDF nicht schauen möchten.
 
Teil der Reform ist laut RBB ein neues multimediales Verbrauchermagazin und ein neues Format mit gesellschaftspolitischen Themen. Vor dem Aus stehen „Stadt, Rad, Hund“ mit Bettina Rust sowie „Bücher/Köche und Moor“ und „Bauer sucht Kultur“ mit Max Moor.
 
Schlesinger hatte im Juli die Nachfolge von RBB-Gründungsintendantin Dagmar Reim angetreten. Zuvor arbeitete Schlesinger fast drei Jahrzehnte für den Norddeutschen Rundfunk (NDR). [dpa/kw]

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2 Kommentare im Forum
  1. Sagt bloß dass ihr das von mir gelesen habt, um dann erst beim Sender nochmal bestätigend nachzufragen? Dann seit ihr aber ganz schön langsam mit manchen Nachrichten, mein lieber Schwan.
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