Nachdem der WDR viel Kritik für „Die letzte Instanz“ einstecken musste, plant der Sender nun, sich in einem Themenschwerpunkt mit den Problemen rund um Rassismus auseinanderzusetzen.
Der Aufschrei war immens, als der WDR kürzlich Janine Kunze, Thomas Gottschalk, Micky Beisenherz und Jürgen Milski zu äußerst sensiblen Themen diskutieren ließ. Per roter oder grüner Karte sollten die Gäste in „Die letzte Instanz“ unter anderem über rassistische Probleme abstimmen. Auf Twitter sorgte das Gespräch für einen regelrechten Shitstorm. Immerhin diskutierten Personen über Themen, von denen sie nicht persönlich betroffen sind, so der Vorwurf. So äußerten sich die Gäste in der Sendung etwa abfällig über den Zentralrat der Sinti und Roma, als es um die Umbenennung der „Zigeunersauce“ ging.
Mehr als ein Gesprächsformat
Doch anscheinend will der WDR nun eine Lehre aus dem Skandal ziehen. Heute kündigte der Sender nämlich einen Themenschwerpunkt für den März an. Dieser sei nicht nur als Gesprächsformat angelegt, sondern soll auch eine filmische Aufarbeitung des Themas „Rassismus“ beinhalten. Die Ausgabe der „letzten Instanz“ sei zu Recht kritisiert worden, der WDR habe sich dafür entschuldigt, heißt es in der Ankündigung.
Unmittelbar nach Beginn der Diskussion habe man nun intern eine Arbeitsgruppe unter der Leitung der Integrationsbeauftragten des WDR, Iva Krtalic, gebildet. Innerhalb der Gruppe will man sich mit möglichen strukturellen Folgen und mit der Frage auseinandersetzen, wie der WDR im Programm die laufende Diskussion und Kritik aufgreifen kann. Dazu soll laut Sender auch gehören, wie man etwa Sendungen diverser besetzen könnte.
Bei der programmlichen Reaktion wolle man außerdem eine Form finden, die Betroffenen, der Komplexität des Themas und dem Austausch darüber gleichermaßen gerecht werde. Weitere Programmideen in anderen Formaten und Ausspielwegen sollen darüber hinaus folgen. Konkrete Termine für den Themenschwerpunkt nennt der WDR in der aktuellen Ankündigung noch nicht.
Einen Kommentar von DIGITAL FERNSEHEN-Redakteur Richard W. Schaber zu „Die letzte Instanz“ findet man hier.
Bildquelle:
- dieletzteinstanz: WDR/Max Kohr