Der Deutsche Fernsehpreis ist verliehen: Mit gleich zwei Auszeichnungen ging Entertainer Stefan Raab nach Hause. Nach all der Kritik um die neuen Kategorien beim Fernsehpreis fand Annette Frier deutliche Worte.
Im Vorfeld des Deutschen Fernsehpreises gab es Kritik von Schauspielern und Regisseuren, weil die Auszeichnungen für die beste Regie, die besten Kamera und die besten Nebendarsteller gestrichen wurden. Viele Gäste trugen daher einen silbernen Pin mit der Aufschrift „Ich bin preiswert“, der vom Bundesverband der Film- und Fernsehschauspieler (BFFS) ausgegeben wurde. Deutliche Worte fand dann auch Annette Frier, die die Auszeichnung für die „Beste Serie“ für die Sat-1-Produktion „Danni Lowinski“ einstrich. Anwältin „Lowinski“ forderte in ihrer kurzen Ansprache „die Parteien auf, ihren beleidigten Arsch an einen Tisch zu setzen, um für die Preisverleihung 2011 eine konstruktive Lösung zu finden, so dass wir uns nächstes Jahr wieder alle gemeinsam besaufen können.“
Ansonsten lief der Deutsche Fernsehpreis ganz nach Erwartung: Stefan Raab nahm nicht nur den Preis für „Besondere Leistungen“ (DIGITAL FERNSEHEN berichtete), sondern auch die Auszeichnung für die „Beste Unterhaltungssendung“ mit „Unser Star für Oslo“ heim.
Als „Bester TV-Mehrteiler“ konnte sich die WDR-Produktion „Im Angesicht des Verbrechens“ durchsetzen. Als „Bester Fernsehfilm“ wurde mit „Weil sie böse sind“ ein „Tatort“ geehrt. Als „Beste tägliche Fernsehserie„, die vom Publikum gewählt wurde, konnte sich die ARD-Telenovela „Sturm der Liebe“ über den Deutschen Fernsehpreis freuen.
„Bester Schauspieler“ wurde Christoph Bach für seine Rolle im ZDF-Spielfilm „Dutschke“. Die „Klimawechsel“-Darstellerin Ulrike Kriener wurde als „Beste Schauspielerin“ geehrt. Den Förderpreis bekamen Michelle Barthel und Carolyn Genzkow als Darstellerinnen in „Keine Angst“ (ARD/WDR). Der Preis für die „Besondere Leistung Fiktion“ ging an das Schauspielerensemble von „Im Angesicht des Verbrechens“.
Als „Beste Comedy-Sendung“ befand die Jury die „heute-Show“ beim ZDF. Die Kika-Nachrichtensendung „Logo“ wurde als „Beste Informationssendung“ ausgezeichnet. Auch die Macher der Reportage „Somalia – Land ohne Gesetz“ nahmen mit der Auszeichnung „Beste Reportage“ einen Fernsehpreis entgegen. Als „Beste Dokumentation“ wurde der Film „Aghet – Ein Völkermord“ geehrt. Die „Besondere Leistung Information“ ging an Volker Heise und Thomas Kufus für die Entwicklung und Produktion von „24 h Berlin – Ein Tag im Leben“.
Die RTL-Doku-Soaps „Rach – Der Restauranttester“ und „Rach – Die Restaurantschule“ wurden als „Bestes Dokutainment“ gewürdigt. Die „Beste Sportsendung“ des Fernsehjahres war nach Ansicht der Jury die RTL-Produktion „Die Fußball-WM 2010“. Den Ehrenpreis der Stifter erhielt in diesem Jahr die deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Männer (DF berichtete), die jedoch nicht persönlich anwesend war. Den Preis nahm stellvertretend Oliver Bierhoff an. [cg]
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