Er trägt den Film auf gekrümmten Schultern: Joaquin Phoenix ist der starke Mittelpunkt in einem oscarprämierten Thriller. Heute läuft er bei Sky.
Abgemagert, mit angespanntem Oberkörper und einer durchdringenden Lache: Als Batmans späterer Gegenspieler zeigte Joaquin Phoenix in „Joker“ einmal mehr, dass er einer der besten Schauspieler seiner Generation ist. In dem US-Drama von Todd Phillips ist er als Arthur Fleck zu sehen, ein gescheiterter Comedian, der unter starken psychischen Problemen leidet und am Rande der Gesellschaft von Gotham City lebt.
Es ist eine verwahrloste Stadt, in der das Recht des Stärkeren gilt und wo sich Arthur Fleck immer tiefer in seinen Wahnvorstellungen verliert. Doch dann wendet sich das Blatt für ihn und er wird zu einem gefeierten Helden der Unterschicht. Der Pay-TV-Sender Sky streamt den oscarprämierten Blockbuster. Heute Abend, 20.15 Uhr läuft der Psychothriller aus dem Jahr 2019 etwa auf Sky Cinema Premieren.
Obwohl die Figur des Joker aus zahlreichen Comics und Filmen bekannt ist, gelingt es Regisseur Phillips mit dieser Charakterstudie, eine bisher unbekannte Geschichte aus dem früheren Leben des Bösewichts zu erzählen. An einigen Stellen ist das zwar etwas zu einfach und kann sich in seiner Spannung nicht ganz über die gut zwei Stunden halten. Trotzdem legt Phillips mit diesem Werk ein faszinierendes Psychogramm eines Ausgegrenzten vor und zeigt, wie sich eine desolate Gesellschaft und eskalierende Gewalt auf beunruhigende Weise begünstigen können.
Das eigentliche Highlight aber ist Joaquin Phoenix. Mit seinem intensiven Spiel dominiert er jede Szene und trägt den Film problemlos auf seinen stets gekrümmten Schultern. Drei Mal war der US-Schauspieler schon für einen Oscar nominiert („Gladiator“, „Walk the Line“ und „The Master“). Als „Joker“ konnte er Anfang dieses Jahres dann endlich triumphieren: Der 45-Jährige wurde für seine Leistung mit einem Golden Globe sowie einem Oscar als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet.
In den USA hatte bereits der eindringliche Trailer zu „Joker“ noch vor Kinostart zu einer Diskussion rund um die Gewaltverbrechen in diesem Thriller geführt. Dennoch beweist nicht nur der Goldene Löwe für den besten Film beim Filmfest Venedig, dass „Joker“ weit mehr ist als ein Film über Brutalitäten. Hervorzuheben ist die Musik, flankiert von der isländischen Cellistin und Komponistin Hildur Guðnadóttir. In einer Zeit, in der Filme oft von Melodien begleitet werden, die höchstens nach Konserve klingen, ist sie eine große Ausnahme.
Bildquelle:
- DF_Sky_joker: Sky