ProSiebens „Rechts. Deutsch. Radikal“ bewegt Deutschland

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© ProSieben

Die Doku über Rechtsextremismus in Deutschland lockte gestern Abend Millionen Zuschauer vor den Fernseher und erhielt in Medien und sozialen Netzwerken hohe Resonanz.

Im „ProSieben Spezial: Rechts. Deutsch. Radikal“ zeigte der Journalist Thilo Mischke gestern Abend das breite Spektrum rechter und rechtsextremer Gruppierungen in Deutschland. Vor den TV-Bildschirmen verfolgten 1,33 Millionen jüngere Menschen (Zielgruppe 14-49 Jahre) die investigative Doku, was einem Marktanteil von 14,6 Prozent der Zielgruppe entspricht. In dieser Altersgruppe war die Reportage damit die reichweitenstärkste in der Primetime.

Bei Twitter dominierte der Hashtag #RechtsDeutschRadikal über die gesamte Sendezeit die deutschen Twitter-Trends. Viele Medien zeigten sich von der Doku beeindruckt, selbst die Washington Post und Le Monde aus Frankreich berichteten darüber. Die Frankfurter Allgemeine spricht von einem „Coup“, Stern und Spiegel loben die gewählte Ausstrahlungszeit: „Stattdessen ging’s Kopfüber in den Kaninchenbau des Rechtsextremismus. Bisweilen ist das behäbig, nach allen Regeln des Genres viel zu lang und KennerInnen der Szene ohnehin alles längst bekannt. Dennoch ist es in genau dieser Form, auf diesem Sendeplatz und zu diesem Zeitpunkt sensationell.“ (Der Spiegel)

Die Süddeutsche Zeitung schreibt: „Eine aufwendig recherchierte Fernsehdokumentation zeigt das neue Selbstbewusstsein junger Rechtsradikaler – und dokumentiert verstörende Ansichten eines AfD-Funktionärs.“ Jenem AfD-Politiker, früherer Pressesprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Christian Lüth, kündigte seine Partei in Reaktion auf die Doku jetzt fristlos. In Undercover-Aufnahmen hatte er unter anderem davon gesprochen, dass es der AfD nützen würde, wenn es Deutschland schlecht geht. Dafür könnten auch noch mehr Migranten kommen – später könne man diese immer noch alle erschießen oder vergasen, so Lüth.

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  • rechts deutsch radikal: ProSieben
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