„The Masked Dancer“ war von Anfang an ein bescheuertes Show-Konzept, mit dem ProSieben einzig und allein darauf abzielte, den Erfolg der Schwestersendung zweitzuverwerten.
Dies ist freilich gang und gäbe im TV und daher auch nicht sonderlich verwunderlich, an der Umsetzung haperte es in diesem Fall jedoch gewaltig. Anstatt – wie üblich – einfach ein Kinderformat nach gleichem Strickmuster zu etablieren (siehe „The Voice“) entzog ProSieben dem ziemlich erfolgreichen Erfolgskonzept hinter „The Masked Singer“ einfach einen (elementare) Aspekt – nämlich die Stimmen der Kandidaten.
„Masked Singer“ minus Gesang
Doch wo beim „Mutterschiff“ auf Basis der Gesangseinlagen noch munter vom Publikum mit geraten werden kann, ist dieses Kernelement bei „The Masked Dancer“ ausschließlich auf Hinweise in Clips und Moderationen zurückgeschnitten. Bei „The Masked Dancer“ wurde nur stumm in Kostümierungen, die über dem Maße zelebriert wurden, herumgehampelt.
Wer Promis am Hüftschwung erkennen kann, sollte zu „Wetten, dass..?“ gehen
Damit das nicht von der ersten Sekunde an vollends Banane aussieht, wurden den Kandidaten professionelle Statisten an die Seite gestellt. Die Tanz-Crews halfen den Promis durch Choreographien hindurch, die einem Minuten wie Stunden vorkommen ließen.
Eine ProSieben-Show als Fernsehballett-ABM
Mit dem Original-Konzept „Wer versteckt sich hinter der Maske“ ist es ja auch schon nicht so weit her. „The Masked Dancer“ dachte hingegen, die Maskierung würde schon reichen. Das Konzept ohne Gesang mutete aber eher wie eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Fernsehballets und „Masked Singer“-Saisonkräfte an, als dass es für irgendetwas anderes taugte.
Falls durch das Lesen dieses Kommentars Gefallen am „Bashing“ von Sendern entstanden sein sollte, kann auch gerne noch auf diesen DIGITAL FERNSEHEN-Kommentar aus der vergangenen Woche zurückgegriffen werden: „Neue DAZN-Abos sind Mogelpackungen„.
Bildquelle:
- masked-dancer-affe: ProSieben