Dass die öffentlich-rechtlichen Sender sich inhaltlich vom Privatfernsehen abheben ist nicht verwunderlich. Wo genau sich aber kommerzielles und gebührenfinanziertes Fernsehen unterscheiden, oder vielleicht auch ähneln, hat das Kölner Institut für empirische Medienforschung untersucht.
Der Gegensatz zwischen kommerziell betriebenem Fernsehen und gebührenfinanzierten Programm wird vor allem am Informationsgehalt deutlich. Das hat das Marktforschungsinstitut IFEM hat beim Vergleich der Programme der drei größten Privatsender Pro Sieben, Sat.1 und RTL mit dem Angebot der öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF belegt.
Dieser Unterschied verwundert kaum und ist auch größtenteils durch den Bildungsauftrag der Öffentlich-Rechtlichen zu begründen. Interessanter in der Betrachtung sind Schwankungen in den einzelnen Programmen. So ist bei der ARD der Informationsanteil leicht zu Gunsten von Sport, Fernsehfilmen und Quiz- und Serien-Formaten gesunken. Bei den Privaten unterscheidet sich das serienlastige Angebot von ProSieben stark vom bei RTL und Sat.1 tonangebenden Reality-Format. Bei dem Letztgenannten ist sogar noch eine Ausweitung solcher Formate zu verzeichnen.
Durch diese Tendenz wird auch verdeutlicht, dass im Privatfernsehen sich nicht ausschließlich an werberelevanten Formaten orientiert wird, sondern gleichzeitig auch auf kostengünstige Produktionen gesetzt wird, um wirtschaftlicher hauszuhalten. Zu derartigen Maßnahmen sieht sich das öffentlich-rechtliche Programm dank Gebühren nicht gezwungen. Wobei in den jährlichen Erhebungen des IFEM jedoch auch bei ARD und ZDF eine Tendenz zu werbemarktorientierterem Programm ablesbar ist. [bey]
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