Nachdem darüber spekuliert wurde, dass ARD-Talker Reinhold Beckmann mit seiner Gesprächsrunde wieder in den Montagabend zurückkehren soll, sorgen sich die Dokumentarfilmer um ihren Sendeplatz. Die ARD dürfe ihre Doku-Kompetenz nicht weiter aufs Spiel setzen.
Das „Hamburger Abendblatt“ hatte berichtet, dass es in der ARD „sehr konkrete Überlegungen“ geben, die Talkshow von Reinhold Beckmann vom Donnerstag auf ihren alten Sendeplatz am Montagabend zurückzuverlegen. Doch aktuell sind zu dieser Zeit Dokumentarfilme sehen. Daher übte sich die Deutsche Proudzentenallianz in einer Mitteilung vom Donnerstag bereits im Vorfeld einer Entscheidung in Kritik.
„Sollten Programmdirektoren diesem Vorschlag folgen, würde ein sehr gut eingeführter und vom Zuschauer angenommener fester Sendeplatz für Dokumentationen am Montagabend wegfallen“, erläutert Dagmar Biller, Vorsitzende der Produzentenallianz-Sektion Dokumentation. Weiterhin stellte sie die Frage, ob dann die Doku-Sendungen noch weiter in die Nacht geschoben werden oder gar ganz abgesetzt werden sollen.
Des Weiteren verwies Biller auf die bereits länger anhaltende Kritik an den ARD-Talksendungen. „Dass jetzt überlegt wird, dafür ausgerechnet einen – ohnehin schon spät platzierten – Dokumentations-Sendeplatz in Frage zu stellen, wäre eine Missachtung des dokumentarischen Journalismus in der ARD“. Stattdessen forderte die Vorsitzende der Produzentenvereinigung eine Stärkung des dokumentarischen Journalismus im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. „Bislang gehörten Dokumentationen zur journalistischen Kernkompetenz der ARD. Der Senderverbund darf diese Kompetenz nicht aufs Spiel setzen“.
Im September 2011 hatten sich knapp 20 Produktionsunternehmen im Bereich Dokumentation der Allianz Deutscher Produzenten Film & Fernsehen angeschlossen und dafür eigens den Bereich Dokumentation gegründet. Die Produzentenallianz will damit ihre „Position am Markt stärken und mit einem geschlossenen Auftreten gegenüber den Auftrag gebenden Sendern den seit Jahren sinkenden Vergütungen entgegenwirken“, wie Dagmar Bille damals erklärte. [rh]
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