Andreas Bartl, Free-TV-Chef von Pro Sieben Sat 1, hat den Produzenten eine Erlösbeteiligung in Höhe von 22 Prozent bei Product Placement angeboten. Vorraussetzung dafür sei, dass die Werbung über die sendereigene Tochter Ad Factory abgewickelt wird.
Das Angebot bereitete Andreas Bartl vor rund 400 Gästen beim Deutschen Produzententag in Berlin, berichtete das Onlineportal der Programmzeitschrift „Blickpunkt“ am Freitag. Die Extraerlöse seien jedoch eher gering. In Deutschland habe der Product-Placement-Markt Schätzung zufolge ein Wert von rund 50 Millionen Euro. Bartl habe zugegeben, dass Product Placemet eine neue Ölquelle sei, aber nicht sehr viel Öl fließe. Es habe seine Tücken.
In Deutschland ist Product Placement in einem bestimmten Rahmen und bei den kommerziellen Sendern erlaubt. Bei der Finanzierung von Produktionen spiele es jedoch kaum eine Rolle.
Pro Sieben Sat 1 steht derzeit mit der Produzentenallianz in Verhandlung um die sogenannten „Terms of Trade“. In diesen vertraglichen Vereinbarungen geht es um die Verwertungsrechte von TV- und Filmproduktionen sowie die Erlöse für Produzenten. Mit ARD und ZDF hatte der Produzenten-Verband im vergangenen Jahr Vereinbarungen getroffen.
Pro-Sieben-Sat-1-Vorstand wies nun auf den grundliegenden Unterschied zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern hin, berichtete die Programmzeitschrift weiter. Auf Grund der Abhängigkeit vom schwankenden Werbemarkt sei eine unkomplizierte Einigung nicht zu erwarten. Bartl habe jedoch versprochen, die Programminvestitionen in Höhe von einer Milliarde Euro zu erhöhen und den „Löwenanteil“ an deutsche Produzenten zu geben. [js]
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