Der Medienkonzern Pro Sieben Sat 1 will die Videoplattform Maxdome komplett schlucken. Bisher hält das TV-Unternehmen die Hälfte an Maxdome, einem Joint Venture mit 1&1.
Der Branchendienst „Werben und Verkaufen“ berichtete am Donnerstag über das Interesse des Unternehmens, die Anteile seines Joint-Venture-Partners 1&1 (Web.de. GMX) zu übernehmen. Beide Unternehmen halten jeweils 50 Prozent an Maxdome. Die Videoplattform war 2006 an den Start gegangen.
Beide Geschäftspartner erhofften sich damals Gewinne für ihre jeweilige Sparte. So wollte 1&1 mit der Videoplattform den Abschluss von Verträgen für Internetzugänge ankurbeln und Pro Sieben Sat 1 hoffte, über Maxdome eigene Inhalte verkaufen zu können. Zuletzt hatte es laut dem Bericht aber offenbar immer häufiger Streit über die künftige Geschäftsstrategie gegeben.
Laut dem Bericht zählte Maxdome 2007 etwa 170 000 Kunden, im Juni diesen Jahres mit 200 000 nur unwesentlich mehr. Lediglich die Hälfte davon, so schätzt das Blatt, sind lukrative Abo-Kunden, die zwischen 15 und 20 Euro monatlich zahlen.
Unklarheit herrscht über den Preis, den der Medienkonzern für die 50 Prozent von 1&1 hinblättern muss. Laut „W&V“ bewegt sich die Bewertung des Unternehmens im hohen zweistelligen Millionenbereich. Möglicherweise wird ein Großteil der Summe über Werbeleistungen bezahlt, was für Pro Sieben Sat 1 den Vorteil hätte, kein Geld besorgen zu müssen und auf lange Sicht eine feste Planung im Werbegeschäft zu haben. [mw]
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