Der Chef des Vermarkters der Pro-Sieben-Sat-1-Mediengruppe, Guido Modenbach, ist gegen die von RTL eingeführte Werbezielgruppe der 20- bis 59-Jährigen. Menschen unter 20 Jahren hätten „für die Werbung eine überragende Bedeutung“.
Der Vermarkter der RTL-Group, IP Deutschland, beginnt am heutigen Freitag mit der zusätzlichen Ausweisung der TV-Quoten bei Zuschauern zwischen 20 und 59 Jahren (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Der Chef des Pro-Sieben-Sat-1-Vermarkters Seven One Media, Modebach, hält von der neuen Berechnungsgrundlage nichts. Dem Branchenmagazin „Horizont“ sagte er: Eine Zielgruppendefinition, die erst bei 20 Jahren beginnt, halten wir nicht für sinnvoll. Junge Zielgruppen haben für die Werbewirtschaft eine überragende Bedeutung, da in diesem Lebensabschnitt Markenprägung und Meinungsfindung stattfinden.“
IP hatte die neue Berechnungsgrundlage damit begründet, dass aufgrund der demografischen Entwicklung das Potenzial in der Altersgruppe 14 bis 49 Jahre in den kommenden Jahren spürbar sinke. Daher komme der älteren Zielgruppe mehr Bedeutung zu. Modebach hält von diesen Argumenten nichts: „Fakt ist doch, dass sie nur einen anderen Ausschnitt betrachten – an der absoluten Zuschauerzahl eines Senders oder eines Formats ändert das gar nichts. Und übrigens auch nichts an der Quote in den jeweiligen Mediaplanungszielgruppen der Kunden“, so der Pro-Sieben-Sat-1-Marketingchef.
Eine Veränderung ist daher laut Modebach nicht nötig. Denn die bisherige „werberelevante Zielgruppe“ der 14- bis 49-Jährigen sei vor allem eine Vergleichsgröße für die Senderleistung der deutschen TV-Anstalten. Auf die Mediaplanung habe das keinen Einfluss, da heute schon andere Zielgruppen als 14 bis 49 zum Einsatz kämen. [mw]
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