Pro Sieben Sat 1: Mehrheitseigener wollen Anteile verkaufen

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Die beiden Hauptanteilseigner der Mediengruppe Pro Sieben Sat 1 wollen offenbar ihre Anteile an die Börse bringen. Die Investmentgesellschaften KKR und Permira planen laut Insidern, im nächsten Jahr einen Großteil ihrer Anteile zu verkaufen.

Wie die österreichische Tageszeitung „Der Standard“ am Mittwoch berichtete, planen die beiden Haupteigentümer KKR und Permira offenbar den Verkauf eines Großteils ihrer Stammaktien. Dieser Schritt könnte laut dem Blatt schon im nächsten Jahr erfolgen. Die beiden Investmentgesellschaften halten insgesamt 88 Prozent der Stammaktien.
 
Laut dem Blatt ist ein Verkauf der Anteile für die Haupteigner der einzige Weg, den Medienkonzern zu versilbern. Ein Verkauf von Pro Sieben Sat 1 war in der Vergangenheit schon mehrfach in Erwägung gezogen worden, aber jedes Mal kartellrechtlich gescheitert. So wollte vor fünf Jahren der Springer Konzern Pro Sieben Sat 1 übernehmen, war aber von den Wettbewerbshütern zurückgepfiffen worden. Hinzu kommt, dass einen solchen Deal nur wenige Investoren allein stammen können, geht es doch insgesamt um einen Verkaufswert von etwa drei Milliarden Euro.
 
Wie der „Standard“ berichtet, sind KKR und Permira durch den Börsengang von Kabel Deutschland zu dem Schritt ermutigt worden, ihre Anteile an die Börse zu bringen. Zwar sei Pro Sieben bereits an der Börse und auch im Nebenwertindex MDax gelistet, aber lediglich mit seinen Vorzugs-Anteilsscheinen. Deren Besitzer bekämen eine etwas höhere Dividende, hätten aber im Unternehmen kaum etwas zu melden, da ihre Aktien nicht stimmberechtigt seien.

KKR und Permira hatten 2006 insgesamt rund drei Milliarden Euro für 88 Prozent der Stammaktien auf den Tisch gelegt. Nicht alle Anteile müssten an die Börse, eine Minderheit könnte bei einem Ankeraktionär geparkt werden, der die Titel länger halten will, zitiert das Blatt einen Insider. Der Zeitpunkt scheint günstig, denn die Aktien sind nach einem Tiefststand von einem Euro im vergangenen Jahr bei derzeit etwa 19 Euro. Auf der anderen Seite haben die Investoren in der Vergangenheit den Medienkonzern schon mit schätzungsweise drei Milliarden Euro Schulden belastet. Wie diese Schulden abgebaut werden sollen ist laut dem Bericht aber noch unklar.
 
Pro Sieben Sat 1 beherrscht fast ein Drittel des deutschen Fernsehmarktes und erwirtschaftet mit 5 000 Beschäftigten einen jährlichen Umsatz von knapp drei Milliarden Euro. [mw]

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4 Kommentare im Forum
  1. AW: Pro Sieben Sat 1: Mehrheitseigener wollen Anteile verkaufen Ziatat: "Der Zeitpunkt scheint günstig, denn die Aktien sind nach einem Tiefststand von einem Euro im vergangenen Jahr bei derzeit etwa 19 Euro. Auf der anderen Seite haben die Investoren in der Vergangenheit den Medienkonzern schon mit schätzungsweise drei Milliarden Euro Schulden belastet." Warum ist die P7/S1 Aktie von 1 Euro auf 19 Euro geklettert. Ich verstehe das nicht...
  2. AW: Pro Sieben Sat 1: Mehrheitseigener wollen Anteile verkaufen Mal schauen ob sich Onkel Rupert da zurückhalten kann.
  3. AW: Pro Sieben Sat 1: Mehrheitseigener wollen Anteile verkaufen Die Aktie hat eine sagenhafte Performance. Liegt heute schon über 21 €.
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