Nicht nur in Deutschland, auch in Österreich schießen die öffentlich-rechtlichen Sender gegen das Privatfernsehen. Was hierzulande „Sozialpornografie“ genannt wird, ist bei unseren Nachbarn „unappetitlich“ und „faschistoid“.
Der Verband Österreichischer Privatsender (VÖP) hat empört auf Äußerungen von ORF-Programmdirektor Wolfgang Lorenz reagiert. Dieser hatte im Rahmen einer Publikumsratssitzung privaten TV-Sendern unterstellt, dass sie den Menschen „unappetitlichste“ bis „faschistoide“ Situationen zumuten. Einigen Shows attestierte der ORF-Manager, dass sie tendenziell „menschenverachtend“ seien.
Wie der VÖP am Donnerstag mitteilte, steht für ihn nun außer Frage, dass „sich Lorenz als Person mit diesen primitiven und undifferenzierten Anschuldigungen selbst disqualifiziert“ hat. Völliges Unverständnis zeigte der Verband angesichts der Tatsache, dass sich der ORF bislang noch nicht von diesen skandalösen Aussagen einer seiner wichtigsten Führungskräfte distanziert hat.
„Hier wird eine ganze Branche – privates Fernsehen – in höchst unseriöser Weise diffamiert. Diese Aussagen sind geschäftsschädigend. Wir fordern mit Nachdruck vom ORF, dass er sich klar von diesen Aussagen seines Programmdirektors distanziert“, sagte VÖP-Geschäftsführerin Corinna Drumm. [mw]
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