
München/Leipzig – Die derzeit rund 4,2 Millionen Kunden des Abo-Pay-TV-Senders Premiere müssen sich mit massigen Kürzungen im Programm abfinden.
Abgesehen von weniger Erstausstrahlungen auf den Kanälen „Serie“ und „Film“ werden laut Internet-Dienst allesaußersport.de bis zu 140 Fußballübertragungen aus internationalen Fußball-Ligen gestrichen.
Fans der englischen Premier-League sehen den Ball künftig nur noch bei drei statt wie bisher bei fünf Partien rollen, so stehe es in den Media-Unterlagen des Senders. Zudem soll die Live-Berichterstattung von der us-amerikanischen Autorennserie Nascar ebenso wegfallen wie der FIA GT und FIA GT3. Bilder von der Leichtathletik-Veranstaltungsreihe „Golden League“, von Boxkämpfen sowie vom Rahmenprogram der Formel 1-Rennserie und der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft (DTM) werden nach Informationen des Nachrichtenmagazins „Focus“ storniert.
Die Primera Division wird lediglich mit einem Minimum fortgeführt. Dieses muss der Sender halten, um sich keine Kündigungen von ehemaligen Arena-Abonnenten einzufangen, die damals noch mit zwei Spielen geködert wurden. Ohnehin scheint internationaler Liga-Fußball abseits Österreichs, Spaniens oder Englands bei Premiere keine Erwähnung mehr finden. Entsprechende Angebote würden weder in den Unterlagen, noch im Fußball-Bereich der Premiere-Website erwähnt.
In der TV-Vorschau, dem TV-Guide, ist für den August keine einzige Live-Übertragung aus Portugal, Frankreich oder den Niederlande vorgesehen, obwohl alle drei Ligen in diesem Monat mit der Spielserie beginnen.
Gegenüber dem „Focus“ wollte Premiere-Sprecher Torsten Fricke die Streichliste nicht dementieren. Seine Antwort: „Maßgeblich für die Programmentscheidungen ist das Interesse der Zuschauer“.
Natürlich wurde bei Premiere nicht nur gestrichen, es gab auch Aufschaltungen. So kommen neu der DFB-Pokal und der „Speedtalk“ hinzu. Wenn allerdings der Sender die „Vier-Tage-Woche“ auf seinen drei Sportkanälen einführt, während der Kunde noch fleißig Abo für 504 Sendestunden pro Woche zahlt, könne man eigentlich gleich das neue Format entsprechend würdig abfeiern und auf einer „Speedtalk“-Option eine dreiviertel Stunde die alle zwei Wochen produziert wird, in Dauerrotation zeigen, wird bei allesaußersport.de die Programmplanung von Premiere kritisiert.
Unter dem Strich scheinen es die Premiere-Macher mehr und mehr mit dem ehemaligen britischen Premierminister Winston Churchill zu halten. Eines seiner Lebensmaxime lautete: „No sports“. [mg]
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