Die Krimireihe „Polizeiruf 110“ gibt es seit 40 Jahren – und die ARD feiert. Die Reihe begann am 27. Juni 1971 im Deutschen Fernsehfunk (DFF) der DDR und wurde als einziges Format nach der Wende von der ARD übernommen.
Programmchef Volker Herres sagte bei einer Jubiläumsveranstaltung in Berlin am Montagabend: „Deutsche Teilung, Kalter Krieg, Entspannungspolitik, Mauerfall, Wiedervereinigung – Besserwessis und Ostalgiker – der „Polizeiruf 110″ hat all dies durchlebt, manchmal durchlitten und unbehelligt überstanden.“ Durchschnittlich verfolgen mehr als sieben Millionen Menschen die Ermittlungen, das ist gut jeder fünfte Zuschauer zu dieser Sendezeit.
Zur Jubiläumsfeier waren viele Hauptdarsteller eingeladen. Zu den geladenen Gästen gehörten Jaecki Schwarz, Uwe Steimle, Bettina Kramer, Isabell Geschke, Wolfgang Winkler sowie UFA-Geschäftsführer Wolf Bauer und die Produzentin Regina Ziegler.
RBB-Intendantin Dagmar Reim erinnerte an die bisher 109 Kommissarinnen und Kommissare, die rund 320 Fälle lösten. Erich Honecker habe auf dem VIII. SED-Parteitag nach Ausstrahlung der ersten „Tatort“-Folge im Westen Deutschlands die Schaffung eines „sozialistischen Gegenwartskriminalfilms“ gegen eine „gewisse Langeweile“ im DDR-Fernsehen gefordert.
Für Reim liegt der Erfolg der Sendereihe in der Nähe zum Alltag, den kreativen Figuren und den Geschichten von Menschen – statt Verfolgungsjagden zwischen Wartburg und Trabant. „Er entwickelte eine ganz eigene Art, anhand der Verbrechen die Gesellschaft zu durchleuchten.“
Am Montagabend wurde die Jubiläumsfolge „Die verlorene Tochter“ vorgestellt, die der RBB gedreht hat und die am 26. Juni im Ersten zu sehen ist. Erstmals spielt Maria Simon („Good Bye Lenin“, „Nichts als Gespenster“) als Hauptkommissarin Olga Lenski die Vorgesetzte von Polizeihauptmeister Horst Krause in Potsdam. [Rolf Westermann]
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