Sophie Rois ermittelt für die ARD im „Polizeiruf 110“. Als Schwangerschaftsvertretung von Maria Simon reist sie am heutigen Sonntagabend (15. April/20.15 Uhr) in den Spreewald südlich von Berlin und drehte mit einem alten Bekannten.
Schauspielerin Maria Simon hatte kaum ihren Posten als Fernsehkommissarin beim „Polizeiruf 110“ angetreten, da kam ihr die Familienplanung dazwischen. Als Simons Schwangerschaftsvertretung konnte der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) Sophie Rois gewinnen, für die Folge „Die Gurkenkönigin“ an diesem Sonntag (20.15 Uhr) in der ARD.
Die Österreicherin war kürzlich in Tom Tykwers „Drei“ zu sehen. Sie ist durch den „Tatort“ krimierprobt und eine gefeierte Charakterdarstellerin. Im Mai wird die 50-Jährige mit dem Theaterpreis Berlin ausgezeichnet. Den RBB hätte es schlechter treffen können.
Der Krimi beginnt mit purzelnden Gurken und den „Gurkenfliegern“, den Landmaschinen, mit denen das Gemüse im südlich von Berlin gelegenen Spreewald geerntet wird. Die Unternehmerin Luise König (Susanne Lothar) wird nachts von einem Unbekannten mit Vampirmaske überfallen. Polizeihauptmeister Krause (Horst Krause) schreitet ein und verhindert, dass in der Fabrik von „Gurkenkönig“ ein Feuer ausbricht. Merkwürdigerweise lässt das die Fabrikantin und ihre Familie ziemlich kalt.
Aber die Fahnder ahnen, dass Gefahr droht und quartieren sich im Haus der Königs ein, wo tags darauf der 50. Geburtstag der Matriarchin gefeiert wird. Kommissarin Tamara Rusch (Rois) übernimmt einfach die Ermittlungen, ohne dass man etwas über ihr Privatleben erfährt. Krause verliert seine Dienstwaffe und sucht auf dem Floß nach Beweisen. Seine Kollegin lässt nicht locker und erfährt, dass in der Familie König einiges im Argen liegt.
Ein wirklich packender Krimi ist „Die Gurkenkönig“ trotz der souverän wie schräg aufspielenden Rois und trotz der Spreewald-Kulisse nicht geworden. Zu sehr driftet die Geschichte ins gewollt Skurrile und in die schon oft dargestellte Fabrikantenwelt, wie der Zuschauer sie noch aus „Derrick“-Zeiten kennt.
Krause und Rois können gut miteinander. Vielleicht liegt das daran, dass sie schon zusammen in Detlev Bucks Roadmovie „Wir können auch anders“ (1994) vor der Kamera standen. „War doch nicht schlecht“, sagt Krause am Ende zu seiner Polizeikollegin. Die Antwort: „Na, es hätte auch besser gehen können.“
[Caroline Bock/rh]
Bildquelle:
- Inhalte_Fernsehen_Artikelbild: Destina - Fotolia.com