Der neue „Polizeiruf 110“ läuft heute im Ersten und widmet sich erneut gesellschaftspolitischen Themen: dieses Mal geht es um Geschlechteridentitäten.
Der neue Krimi aus der Reihe „Polizeiruf 110“ läuft an diesem Sonntag um 20.15 Uhr im Ersten. Eine zentrale Figur spielt der 23-jährige Transmann Daniel (Jonathan Perleth), der eigentlich Daniela heißt, sich aber als Mann fühlt und so leben will. Dessen Geschichte wird in vielen Alltagsfacetten erzählt. Dustin Loose (Regie) und Benjamin Hessler (Buch) gelingt das, ohne zu überstrapazieren. Zugleich ist ein neues vielversprechendes Ermittler-Duo auf Rostocks Straßen zu sehen, das sich aber noch zurecht rütteln muss.
„Polizeiruf 110“ stellt einen Transmann in den Fokus
Daniel verabredet sich per App mit der 24-jährigen Nathalie (Lea Freund) im Klub „Knockout“. Er will noch mal „durchgehen“, sehen, ob Frauen ihn auch als Mann wahrnehmen. Das Date endet schnell, man verabschiedet sich an der Bar-Tür und geht getrennter Wege. Doch auf Nathalie wartet am Parkplatz ein langjähriger Freund und Stalker. Es kommt zum Gerangel, sie stürzt, fällt unglücklich und ist tot.
Daniel will sich partout nicht als Zeuge bei der Polizei melden, denn das hieße, dass seine Transgeschichte publik würde. Doch er will den Zeitpunkt selbst bestimmen und vor allem seinen Vater schonen, der selbst Polizist ist und seine Tochter „Danni“ nennt.
Neues Ermittlerduo bei „Polizeiruf 110“
Für Kriminalhauptkommissarin Katrin König (Anneke Kim Sarnau) und ihre neue Kollegin Melly Böwe (Lina Beckmann) ist Daniel aber der Letzte, der die Tote lebend sah und damit Tatverdächtiger. Beide Ermittlerinnen arbeiten das erste Mal direkt in einem Fall zusammen.
Unterschiedlicher könnten die Charaktere nicht sein. König ist ziemlich dünnhäutig, seit Sascha Bukow (Charly Hübner) nicht mehr im Team ist, und empfängt Böwe, die Halbschwester von Bukow, nicht nur reserviert, sondern ablehnend.
Bildquelle:
- Polizeiruf 110 Rostock: ARD