Der Bayerische Rundfunk hat einen Sendetermin für seinen Münchner „Polizeiruf 110“ über das Attentat auf ein Fußballstadion gefunden. Aus Gründen des Jugendschutzes darf die Folge nicht um 20.15 Uhr gezeigt werden und wird jetzt am 23. September, einem Freitag, um 22.00 Uhr ausgestrahlt.
Das teilte die Pressestelle der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt am Donnerstagnachmittag mit. In dem zweiten BR-Polizeiruf mit dem neuen Ermittlerduo Hanns von Meuffels (Matthias Brandt) und Anna Burnhauser (Anna Maria Sturm) verübt ein Selbstmordattentäter einen Bombenanschlag auf ein Münchner Fußballstadion. „Eine Verschiebung der Sendezeit ist keine Zensur“, hatte BR-Fernsehdirektor Gerhard Fuchs Ende Juli betont. Es handele sich vielmehr um eine Entscheidung zum Schutz von Kindern (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
„Ein späterer Sendetermin wird beidem gerecht, der Freiheit der Kunst und dem Jugendschutz“, erklärte Fuchs, der den Krimi als künstlerisch herausragend bezeichnete. Die BR-Jugendschutzbeauftragte Sabine Mader hält die vielen schrecklichen Bilder nach dem Anschlag und die durchgängig gehaltene Spannung in dem von Hans Steinbichler inszenierten 90-Minuten-Fall für problematisch.
Hinzu komme die ständige Panik vor einem weiteren Attentat. Bei Kindern unter 14 Jahren könne dies nachhaltig Angst hervorrufen, kritisierte Mader. „Entspannende Momente, die für einen 20-Uhr-Krimi typisch sind und einer emotionalen Überreizung und Ängstigung von Kindern und Jugendlichen entgegen wirken, finden hier nicht statt“.
Update 12.8., 7.46 Uhr: Ausstrahlungszeit nach BR-Hinweis auf 22.00 Uhr rpt 22.00 Uhr korrigiert[ar]
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