
Am 10. April zeigt Sat.1 den Streifen „Die Mongolettes – Wir wollen rocken!“. Wegen des politisch hochgradig unkorrekten Titels erhält der Privatsender jetzt mächtig Gegenwind.
„Der Ursprung des Wortes ‚mongoloid‘ ist rassistisch“, sagte Peer Brocke, Sprecher der Bundesvereinigung Lebenshilfe gegenüber der „Hannoverschen Allgemeinen“ (Mittwochsausgabe). Der Filmtitel sei deshalb mindestens „unglücklich“.
Sat.1 hatte bei der Namensgebung hingegen keine Probleme: „Wir hatten da keine Bedenken“, sagte eine Sprecherin des Senders gegenüber der Tageszeitung. Man habe den Titel „bewusst gewählt“, damit der Film Aufmerksamkeit errege. Der politisch korrekte Begriff „Trisomie 21“ sei hingegen für einen Filmtitel ungeeignet. „Wir wissen auch, dass das politisch unkorrekt ist, aber das Wort ‚mongoloid‘ ist im Sprachgebrauch verankert.“
Die Bezeichnung „mongoloid“ stammt von 1866 und bezeichnete noch bis in die 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts jene, die mit dem auch als Down Syndrom bekannten Gendefekt leben. 1965 bat die Mongolei die Weltgesundheitsorganisation, den Begriff nicht mehr zu verwenden. Heute beschreibt der Duden das Wort als „abwertend die Merkmale des Downsyndroms aufweisend“. [su]
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