Deutliche Worte von Oliver Pocher: Der Comedian und Moderator findet die Fußball-Berichterstattung des ZDF zu lahm. Vor allem zur EM sei der Fall Usedom dafür charakteristisch gewesen. Er selbst könne das „Aktuelle Sportstudio“ definitiv unterhaltsamer gestalten.
Oliver Pocher kann mit den Fußball-Sendungen im ZDF anscheinend nicht allzu viel anfangen. Auf dem Sport-Business-Kongress SpoBis bezeichnete der 35-Jährige während der Diskussion „Wie viel Entertainment verträgt Fußball?“ das „Aktuelle Sportstudio“ als „teilweise todlangweilig“. „Es ist nicht mein Ziel Sportmoderator zu werden, aber das ‚Aktuelle Sportstudio‘ könnte ich definitiv unterhaltsamer gestalten als was da abgeht“, so Pocher. Da sei die Messlatte auch nicht besonders hoch.
Vor allem die letztjährige EM-Berichterstattung sei sehr passend zu seinem Bild von Fußball im Zweiten gewesen. „Nur diese gleichgescheitelten, langweiligen Typen, die da sind. Da passt dann auch die Ostseeinsel imagemäßig. Bei Usedom passte Inhalt mit dem, was man verkauft hat, sehr gut zusammen.“ Inhaltlich könne man das deutlich stärker machen, fügte Pocher hinzu.
Weiterhin kritisierte er auch die Übertragungen der Champions League im ZDF, die im Free-TV seit der aktuellen Saison auf dem Sender zu sehen ist. Als der Einwurf kam, das Zweite würde aufgrund des kürzlichen Einstiegs bei den Champions-League-Übertragungen noch einen gewissen Lernprozess durchlaufen, konterte Pocher süffisant: „Das ist richtig, die haben ja noch nie Fußballspiele übertragen. Daher müssen sie sich noch etwas reinfinden.“
Trotz aller Kritik an fehlender Unterhaltung in der öffentlich-rechtlichen Fußball-Berichterstattung gab Pocher auch an, sich bewusst zu sein, dass Comedy und Sport zwei unterschiedliche Paar Schuhe sind. „Bei mir ist ja Sportverstand durchaus vorhanden. Der Vorteil ist, dass ich anders auf die Leute zugehen und nach einem Spiel auch mal etwas anderes fragen kann.“
Der Comedian und Moderator, der wöchentlich beim Pay-TV-Anbieter Sky nach der Übertragung des Bundesligaspieltags durch die Sendung „Samstag Live!“ führt, zeigte sich aber auch selbstkritisch. So sei er noch nicht mit allen Inhalten der Show zufrieden: „Da muss man an der ein oder anderen Stelle schrauben“, so Pocher über seine Sendung. [hjv]
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