Nach dem Ende seiner Vorabendsendung im Juni wird Thomas Gottschalk nach ARD-Angaben zunächst eine „kreative Pause“ einlegen. Möglicherweise werde er später einzelne Sendungen im ARD-Hauptabendprogramm moderieren, sagte die ARD-Vorsitzende Monika Piel am Donnerstag in Köln.
„Es war von Anfang an nicht ausgeschlossen, dass Herr Gottschalk parallel zur Sendung am Vorabend auch einige Ereignisse im Hauptabend in der ARD moderieren wird. Aber natürlich keine Gegenprogrammierungen zu ‚Wetten, dass ..?‘. Daran war nie gedacht.“
„Gottschalk Live“ werde, wie die gesamte Vorabendstrecke, aus Werbeeinnahmen finanziert, betonte Piel. Insofern werde durch das vorzeitige Aus jetzt nicht der Gebührenzahler zur Kasse gebeten. „Es war im Vertrag vorgesehen, dass es ein Sonderkündigungsrecht zum Ausstieg gibt, falls die Sendung nicht durchschnittlich eine Akzeptanz von rund zehn Prozent erreicht. Dies greift nun zum Sommer.“
Obwohl die ARD-Intendanten Anfang nächster Woche tagen, hatten sie das Aus für „Gottschalk Live“ überraschend schon am Mittwoch in einer Telefonkonferenz beschlossen. „Es gab in den letzten Tagen erneut eine öffentliche Diskussion über ein bevorstehendes Ende der Sendung“, sagte Piel zur Begründung.
„Ich wollte nicht, dass das Format noch mehr beschädigt wird, das wäre kein gutes Signal gewesen, nicht für Thomas Gottschalk und auch nicht für das Team“, so die ARD-Vorsitzende weiter. Deshalb habe sie nicht bis zur Intendantentagung am nächsten Dienstag warten wollen. Das Votum, die Sendung am 7. Juni zu beenden, sei am Ende einstimmig ausgefallen.
Für das ARD-Vorabendprogramm geht das Ende des werktäglichen Talkformats mit erneuten Umbaumaßnahmen einher. Vom 11. Juni an trete wieder das Programmschema in Kraft, das vor Thomas Gottschalks Einstieg am 23. Januar gegolten habe, sagte ein Sprecher der ARD-Programmdirektion am Donnerstag (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete).
[Petra Albers]
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