Nachdem er 1985 als Praktikant bei RTL begann, legte Peter Kloeppel eine Bilderbuchkarriere im Eilverfahren hin. Nach zwei Jahren Studioleiter, nach sieben Jahren als Anchorman für die Präsentation der Hauptnachrichten zuständig. Am 30. März feiert er nun sein 20-jähriges Dienstjubiläum bei „RTL Aktuell“. Zeit für einen persönlichen Rückblick.
Laut repräsentativen Umfragen ist Peter Kloeppel der bekannteste Nachrichtensprecher im deutschen Fernsehen. Mit ihm als Gesicht von „RTL Aktuell“ hat sich die Hauptnachrichtensendung des Kölner Privatsenders im Laufe der Jahre stetig gewandelt. Selbst Kollegen wie ARD-Chefredakteur Thomas Baumann bescheinigen dem Programm eine bessere politische Ausrichtung im Vergleich zur Anfangszeit. Doch bis dahin war es ein langer Weg, wie Kloeppel im Interview erzählt.
Als Sie 1985 bei RTL begannen, war der Sender gerade ein Jahr alt. Wie waren die Arbeitsbedingungen zu dieser Zeit?
Kloeppel: „Die Arbeitsmöglichkeiten waren deutlich eingeschränkter als bei denöffentlich- rechtlichen Sendern. Die hatten die großen Scheinwerfer undgenügend Kameras parat. Wir dagegen mussten uns meist mit schmalemEquipment zufrieden geben. Das aber hat uns letztendlich sehr kreativgemacht. Wir hatten zwar weniger Geld und weniger Personal als dieanderen, wollten aber mindestens genau so gut sein.“
Und Sie haben dabei unglaublich schnell Karriere gemacht, in nur sieben Jahren vom Praktikanten zum Hauptnachrichtensprecher.
Kloeppel: „Es war typisch für RTL. Man hat jungen Menschen Chancen gegeben und wer sie nutzte, konnte recht schnell etwas werden.“
Was ist Ihnen als Sprecher am wichtigsten?
Kloeppel: „Ich war immer daran interessiert, die Sendungen mit zu gestalten und sie nicht nur zu präsentieren. Als Anchorman muss man die Fäden in der Hand halten, um innerhalb einer sehr turbulenten Nachrichtenwelt der ruhige Anker zu sein.“
„RTL Aktuell“ war ein noch junges Format, als Sie Anchorman wurden. Wie haben Sie die Entwicklung in den 1990er Jahren erlebt?
Kloeppel: „Für mich waren die ersten zehn Jahre dadurch geprägt, dass wir eine politische Sachkompetenz aufgebaut haben. 1996 konnten wir erstmals ein Sommerinterview mit dem damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl führen. Das war vorher immer nur ARD und ZDF vorbehalten. Zum ersten Mal also wurden wir von der großen Politik in dieser Form wahrgenommen, das war ein ganz entscheidender Punkt.“
Ihre mehr als siebenstündige Sondersendung am 11. September 2001, gewann zahlreiche Preise. Sahen Sie damit die Entwicklung von „RTL Aktuell“ bestätigt?
Kloeppel: „Für uns war die Sendung eine Bestätigung dafür, dass wir in derLage waren, kompetentes Nachrichtenfernsehen auch unter schwierigstenBedingungen zu produzieren. Wir wussten: Ein solcher Moment, in dem wirunsere erworbenen Stärken beweisen können, wird kommen, und wir hattengewissermaßen viele Jahre darauf hingearbeitet.“
Sie sind seit 2004 auch RTL-Chefredakteur und haben daneben zahlreiche weitere Verpflichtungen. Wie schwierig ist damit für Sie die Tagesplanung geworden?
Kloeppel: „Durch die Dreifachbeanspruchung als Chefredakteur, Moderator undDirektor der Journalistenschule muss ich meine Zeit sehr akribischaufteilen, das geht gar nicht anders. Bei all dem ein festes Mitgliedder Redaktion von RTL Aktuell zu sein, nicht nur als Moderator, sondernauch morgens und nachmittags bei der Gestaltung der Sendung dabei zusein und sie zu prägen, ist mir ganz wichtig.“
Wie gut lassen sich für Sie Beruf und Privatleben voneinander trennen?
Kloeppel: „Das funktioniert ganz gut, man kann es aber natürlich nie ganztrennen, weil ich auch abends zu Hause die Nachrichten verfolge und nieganz abschalten kann. Ich nehme mir aber auch ganz bewusst meineAuszeiten. So möchte ich das Wochenende gerne mit meiner Familieverbringen. Abendtermine versuche ich auf ein Minimum zu reduzieren,damit ich die wenigen freien Stunden mit meiner Familie zusammen seinkann.“
Wir danken für das Gespräch.
Das Interview basiert auf einer Pressemitteilung des Senders RTL.INTERVIEWs im Überblick
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