Das französische Drama „Passagiere der Nacht“ gehörte für viele zu den Highlights der Berlinale 2022. Arte zeigt den Film am Mittwoch in deutscher Erstausstrahlung.
Es ist der 10. Mai 1981: Frankreich hat einen neuen Staatspräsidenten. Der Sozialist François Mitterrand übernimmt die Amtsgeschäfte im Élysée-Palast. Während dessen Anhänger jubeln, folgt die Kamera im Arte-Drama „Passagiere der Nacht“ der 17-jährigen Talulah (Noée Abita). Sie steht unverrichteter Dinge an einem U-Bahnhof der Pariser Métro und weiß nicht, wo sie die Nacht verbringen wird. Talulah lebt auf der Straße.
Durch Zufall lernt sie Elisabeth (Charlotte Gainsbourg, „Melancholia“) kennen, die als Telefonistin bei einer Radiosendung arbeitet. Die kürzlich geschiedene Mutter zweier Teenager nimmt die Streunerin bei sich auf. Talulah mischt den Alltag der kleinen Familie, die in einem Pariser Hochhaus lebt, auf und gewinnt die Aufmerksamkeit von Elisabeths Sohn Matthias (Quito Rayon Richter). „Passagiere der Nacht“ läuft am Mittwoch um 20.15 Uhr auf Arte.
„Passagiere der Nacht“ vereint Originalaufnahmen und Fiktives
Elisabeth, die sich von ihrem Mann getrennt hat, ist auf Arbeitssuche. Sie hat ihr Psychologiestudium nie beendet und ist bereit, auch kleinere Jobs anzunehmen, wie sie der Radiomoderatorin Vanda Dorval (Emmanuelle Béart, „Die schöne Querulantin“) bei einem Vorstellungsgespräch verrät.
Kurzerhand stellt Vanda sie als Telefonistin für ihre nächtliche Sendung „Passagiere der Nacht“ ein. Elisabeth entscheidet, welcher Anrufer interessant genug ist, um seine Geschichte in der Radiosendung zu erzählen. Ihre gute Menschenkenntnis hilft dabei. Als in einer Nacht die junge Talulah als Gast in der Radioshow zu Wort kommen soll, lädt Elisabeth sie spontan zu sich nach Hause ein.
Die junge Obdachlose freundet sich schnell mit den Kindern von Elisabeth an. Sie schleichen sich in Kinovorführungen, fahren auf Matthias‘ Roller durch Paris, haben Spaß. Matthias, der davon träumt, Dichter zu werden, verliebt sich in den Gast. Schnell finden die beiden zueinander.
Eine neue Liebe für Elisabeth
Währenddessen lernt auch Elisabeth wieder einen Mann kennen, er ist einige Jahre jünger als sie und spricht sie bei ihrem Zweitjob in einer Pariser Bibliothek an. Sie verabreden sich und werden schnell ein Paar. Derweil bricht Talulah Elisabeths Sohn das Herz.
Der Spielfilm von Regisseur Mikhaël Hers verbindet die erfundene Handlung mit Originalaufnahmen aus den frühen 1980er Jahren. „Passagiere der Nacht“ erzählt auf ungewöhnlich leise Art eine Geschichte, die zwischen dem Alltäglichen und dem Wunderbaren liegt. Im Mittelpunkt: eine sehr sensibel spielende Charlotte Gainsbourg.
Text: dpa/ Redaktion: JN
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