Ex-Handball-Profi Pascal Hens siegt bei der RTL-Show „Let’s Dance“. Seine Tanzpartnerin feiert ein „Triple“. Im Finale stand erstmals auch ein Gehörloser – und sorgte für einen emotionalen Moment.
Wer zu Beginn der zwölften „Let’s Dance“-Staffel den 2,03 Meter großen Pascal Hens auf dem Tanzparkett herumstaksen sah, der mag das zwar für unterhaltsam gehalten haben – aber einen potenziellen Sieger sah in dem ehemaligen Handballprofi wohl kaum jemand. Doch im Finale am Freitagabend glückte ihm die Überraschung: Hens siegte – und das gegen zwei starke Gegner.
Zum Auftakt des Finalabends legten der 39-Jährige und seine Tanzpartnerin Ekaterina Leonova einen angemessen leidenschaftlichen Tango hin. Das Studiopublikum verlangte stehend nach einer Zugabe. Auch die dreiköpfige Jury begeisterte der Auftritt, folgerichtig gab es die Höchstwertung von 30 Punkten.
nd Hens tanzte sich, ganz und gar nicht mehr so hüftsteif wie noch zu Staffelbeginn, recht locker durchs Finale: Ein Salsa und eine Freestyle-Choreografie in Tierkostümen zur Filmmusik des Zeichentrick-Abenteuers „Madagascar“ brachten dem Paar zwei weitere Male die volle Punktzahl ein.
„Damit hat keiner gerechnet, dass ein Handballer auch das Tanzbein einigermaßen schwingen kann“, resümierte Hens vor den entscheidenden Tänzen. Dass es so gut klappte, lag sicher auch an seiner Partnerin Leonova. Für sie war es bereits der dritte „Let’s Dance“-Triumph in Folge: Vor zwei Jahren gewann die 32-Jährige die Show an der Seite von Sänger Gil Ofarim, im vergangenen Jahr gemeinsam mit Komiker Ingolf Lück.
Doch nicht nur durch Hens‘ überraschenden Sieg geriet das diesjährige Finale bemerkenswert emotional. Das lag vor allem an einem anderen Finalisten: Schauspieler und Kampfkunst-Meister Benjamin Piwko. Der 39-Jährige ist gehörlos. Zum ersten Mal nahm ein tauber Kandidat bei „Let’s Dance“ teil – und schaffte es gleich in die Endrunde.
Nach einem nervösen ersten Tanz begeisterte er die Zuschauer auf ungewöhnliche Art: Bei einem Rumba setzte plötzlich die Musik aus, es war mit einem Mal nur noch ein Pulsschlag zu hören. Das Paar tanzte weiter – „um zu zeigen, wie seine Welt ist“, sagte Piwkos Tanzpartnerin Isabel Edvardsson danach. Zuschauer und Jury waren gerührt.
Dennoch reichte es schließlich nur für Platz drei, da Piwko und Edvardsson nach drei Tänzen insgesamt neun Punkte zur Höchstwertung fehlten – bei „Let’s Dance“ zählen Jury- und Zuschauervoting zu gleichen Teilen.
Denn nicht nur Hens erhielt von den Juroren Joachim Llambi, Motsi Mabuse und Jorge Gonzáles die vollen 90 Punkte, sondern auch Sängerin Ella Endlich (34). Das wunderte manchen im Publikum nicht wirklich, hat Endlich doch eine Musical-Ausbildung. Bei einigen Zuschauern machte sie sich mit diesem offensichtlichen Wettbewerbsvorteil nicht nur beliebt. Endlich wurde Zweite.
Zwischendurch sollten die elf bereits ausgeschiedenen Kandidaten mit Tanzeinlagen im Finale für Abwechslung sorgen, etwa „Dschungelkönigin“ Evelyn Burdecki, Moderatorin Nazan Eckes oder Comedian Oliver Pocher. Der ulkte gleich zweimal tanzend durchs Studio, wobei er sich unter anderem als Mädchen verkleidet zu „Time of my Life“ durch die Luft schleudern ließ. Das hätte es nicht unbedingt gebraucht. „Let’s Dance“ funktioniert – im Gegensatz zu anderen RTL-Shows – auch ganz ohne Albernheiten. [Christoph Koopmann]
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