Wer berichtet über die Paralympics im Fernsehen? Wie viel übertragen die Sender? Und wann werden die Winterspiele für Menschen mit Behinderung gezeigt? Die wichtigsten Fragen und Antworten zu den TV-Übertragungen von den Paralympics.
ARD und ZDF sind bei den Paralympics ohne Konkurrenz. Anders als bei den Olympischen Winterspielen, als Eurosport & Co. die meisten bewegten Bilder zeigen durften, übertragen nur die beiden öffentlich-rechtlichen TV-Sender aus Pyeongchang.
Wer zeigt was?
ARD und ZDF haben sich die Paralympics-Tage aufgeteilt – aber nicht im täglichen Wechsel wie bei Olympia. Das ZDF beginnt am Freitag mit der rund zweistündigen Live-Übertragung der Eröffnungsfeier von 11.50 Uhr (MEZ) an. Am Samstag um 0.25 Uhr (MEZ) gibt es die ersten Bilder von den Wettkämpfen. Die ARD übernimmt am 14. März und überträgt bis zum 18. März. Die Abschlussfeier um 12.00 Uhr (MEZ) läuft im Internet über sportschau.de und im Spartenkanal ONE.
Wie viel senden ARD und ZDF?
Die öffentlich-rechtlichen Sender haben ihre Berichterstattung von den Paralympics erweitert und zeigen mehr als 65 Stunden live aus Pyeongchang. Zudem gibt es Highlight-Sendungen und Online-Angebote. Im Vergleich zu 2014 in Sotschi hat sich der Umfang nach Sender-Angaben mehr als verdoppelt.
Wann wird übertragen?
Die Live-Übertragungen beginnen nach Mitternacht deutscher Zeit und enden zur Frühstückszeit. ARD und ZDF bieten später zusammenfassende Highlight-Sendungen an, an manchen Tagen sogar bis zu dreimal.
Warum überträgt Eurosport nicht?
Das Erste und das Zweite haben über die European Broadcasting Union (EBU) den Vertrag mit dem International Paralympic Committee (IPC) für die Paralympics bis 2020 verlängert. Der Kontrakt sichert Exklusivität. Die Olympia-Rechte verkaufte hingegen das Internationale Olympische Komitee (IOC) an das US-Unternehmen Discovery, zu dem auch Eurosport gehört. Der US-Konzern verkaufte später Sub-Lizenzen an ARD und ZDF.
Gibt es einen speziellen Service für Behinderte?
Ja. Es gibt Audiodeskriptionen für Menschen mit Seheinschränkungen, Untertitel und die Tageszusammenfassungen online erstmals in Gebärdensprache.
Was sagt der Behindertensportverband?
„Ich freue mich, dass es für die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten eine Selbstverständlichkeit war, die Rechte an den Paralympischen Spielen zu erwerben“, kommentiert Karl Quade, der Chef de Mission. Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS), findet den TV-Vertrag „in Anbetracht der Umstände mit der großen Zeitverschiebung ordentlich. Klar ist aber, dass es hier bei künftigen Spielen kein Zurück mehr geben darf.“
Wer sind die Experten?
Das ZDF setzt auf Ex-Skifahrer Matthias Berg, der schon seit 2000 als Experte bei Paralympics dabei ist. Bei der ARD ist ein Trio am Start: Gerd Schönfelder, als Skifahrer erfolgreichster männlicher Athlet in der Geschichte der Winter-Paralympics, sowie die kleinwüchsigen Sommersportler Matthias Mester und Niko Kappel. „Ich hoffe, der Schnee in Südkorea ist nicht höher als 1,50 Meter“, meint der 1,42 Meter große Mester. Kappel erklärt: „Wir wollen die Leute abholen. Mit Witz und Freude und vor allem mit Spaß an der Sache. Wir haben schon einige coole Ideen. Ich bin sicher, das wird super.“
[Michael Rossmann]
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