
Der Neonazi-Terrorist Uwe Mundlos hat es in den Kölner „Tatort“ geschafft. Denn in einer 2001 erstmals ausgestrahlten Folge hatte die Produktionsfirma ein Foto des Gesuchten in eine fiktive BKA-Akte geklebt. Laut der Produzenten soll eine Praktikantin für den Fauxpas verantwortlich gewesen sein.
Nach dem Neonazi-Terroristen Uwe Mundlos, der gemeinsam mit Beate Zschäpe und Uwe Bohnardt die rechtsextremistische Vereinigung Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) gegründet hat, suchte vor elf Jahren nicht nur die Polizei, sondern auch Deutschlands beliebteste Krimi-Serie. Denn wie „Spiegel Online“ am Donnerstag berichtete, wurde das Fahndungsfoto Mundlos‘ versehentlich in eine fiktive BKA-Akte des Kölner „Tatorts“ geklebt, der im November 2001 erstmals ausgestrahlt wurde.
Zu dieser Zeit wurde Mundlos bereits von der Polizei gesucht. Das in der „Tatort“-Akte verwendete Fahndungsfoto von Uwe Mundlos wurde im Februar 1998 vom Landeskriminalamt Thüringen veröffentlicht, als das LKA wegen des Verdachts auf die Vorbereitung eines Sprengstoffverbrechens nach dem Mann fahndete.
Bei der Produktionsfirma der „Bestien“-Folge zeigte man sich angesichts der Panne erstaunt. „Ich bin fast vom Glauben abgefallen: Es ist Mundlos“, sagt Produzentin Sonja Goslicki gegenüber dem Nachrichtenmagazin. Es sei zu dieser Zeit normal gewesen, dass Requisiten, wie auch die genutzten BKA-Akten, „im wahrsten Sinne des Wortes zusammengebastelt“ wurden, so Goslicki weiter. Dabei soll einer Praktikantin, die wohl annahm Mitarbeiter-Fotos zu verwenden, der pikante Fehler unterlaufen sein, so die Erklärung der Verantwortlichen. [fm]
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