Sie sammelten Kuperschrott und streichelten das Fernsehkabel mit Silberpapier. Um „Westfernsehen“ zu empfangen, ließen sich DDR-Bürger einiges einfallen. Und wenn das Bastlerwissen an seine Grenzen gelangte, war der Schritt zu illegalen Aktionen nicht weit.
Irgendwo im Erzgebirge: Jeden Abend, zur besten Sendezeit, vernichtet der Funkverkehr der Freunde, der im Erzgebirge stationierten Sowjetarmee, das Westfernsehvergnügen. Doch wer denkt, dass sich der Erzgebirgler davon entmutigen lässt hat weit gefehlt. Die Erfindung des „Russentod“ beseitigte seit 1962 den slawischen Störteppich. So einfach wie genial ist die Idee: ein Schnellkochtopf aus Aluminium, ein hinein gebohrtes Loch, eine Spule und eine einfache Schraube zur Feineinstellung sind die Zutaten zur Beseitigung der Störstrahlung. Das Antennenkabel wird durch denStörstrahlungs-Vernichter geführt und schon ist die Strahlung aus dem Osten ausgesperrt. Es bleibt ein glasklarer Empfang derWestwellen.
Neben dem Russentod kamen aber auch noch das Kabelstreicheln und Wärmflaschen für den Empfang des westdeutschen Fernsehens zum Einsatz. Wie diese Methoden funktionierten und welche Gefahren so manche DDR-Bürger auf sich nahmen, um in den Genuss des Westfernsehens zu gelangen, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift DIGITAL FERNSEHEN, die am Kiosk und im Abo (auch rückwirkend) erhältlich ist.
Inhalt Ausgabe 10[fp]
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