Oprah Winfrey: Mini-Skandal um Quotenmanipulation per Twitter

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Die US-amerikanische Talkshow-Königin Oprah Winfrey sieht sich Manipulationsvorwürfen des Quotenforschers Nielsen ausgesetzt. Per Twitter hatte sie Fans zum Einschalten ihrer nächsten Show aufgefordert und dabei gezielt Haushalte mit einem Quotenmessgerät um Unterstützung gebeten.

Die 58-Jährige Fernsehikone betreibt seit dem Ende ihrer extrem erfolgreichen Talkshow „The Oprah Winfrey Show“ im Jahr 2011 einen eigenen Spartenkanal. Über Twitter bittet sie dazu regelmäßig ihre über 9 Millionen Followers, beim Oprah Winfrey Network (OWN) einzuschalten. Dabei ging sie am vergangenen Sonntag jedoch nach Ansicht des Nielsen-Instituts offenbar zu weit, wie die „New York Times“ am Montag berichtete.
 
Vor der Ausstrahlung einer neuen Episode von „Oprah’s Next Chapter“ schrieb sie auf Twitter, dass jeder bei OWN einschalten solle, welcher den Sender empfangen kann – „besonders diejenigen mit einer Nielsen-Box“. Nach Ansicht des Quotenmessers verstößt eine solche Aufforderung jedoch gegen die Grundsätze des Unternehmens. Die etwa 25 000 ausgewählten Haushalte mit Quotenmessgerät dürften nicht gezielt zum Einschalten bestimmter Programme genötigt werden, hieß es in einer Stellungnahme.

Verantwortliche beider Unternehmen verständigten sich am Montag auf den Kompromiss, dass Winfrey den umstrittenen Eintrag von ihrem Twitter-Profil entfernt und sich öffentlich in einem Statement entschuldigt. Die Quoten der Sendung werden im Nielsen-Report mit dem Vermerk versehen, dass es möglicherweise zu „Verzerrungen“ der Messung gekommen ist.
 
Die 25 000 Haushalte mit einer Nielsen-Box bilden die repräsentative Grundlage, aus der die Quoten für sämtliche US-amerikanischen Fernsehhaushalte hochgerechnet werden. Die direkte Beeinflussung einzelner Mitglieder könnte daher das Endergebnis substantiell verändern. Solche Versuche seien zwar selten, werden aber von Nielsen konsequent verfolgt, da sich aus den ermittelten Quoten die Werbetarife der Sender ableiten und zudem über Erfolg und Misserfolg von Sendungen entschieden wird.
 
Winfreys Spartenkanal konnte seit der Gründung vor einem Jahr die zahlreichen Investoren und Partner noch nicht mit Quoten überzeugen (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). Fast ein Dutzend Werbepartner hatten aufgrund von Winfreys Zugkraft bereits vor dem Start des Senders mehrjährige Verträge abgeschlossen. Inzwischen steht Winfrey selbst wieder verstärkt als Quotenbringer vor der Kamera, scheinbar in einem Versuch, die Entwicklung des Sender schneller voranzutreiben. [sv]

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